Berlin. Ob Anhänger des 1. FC Union, ob neutraler Fußball-Fan oder einfach nur Sympathisant des Berliner Fußball-Zweitligisten – alle werden sich nach dem 1:3 (0:3) der Köpenicker bei Darmstadt 98 fragen, ob die Vorbereitung auf die Spiele, die seit Wochen hinter verschlossenen Türen stattfindet, auch wirklich ihren Zweck erfüllt. Betrachtet man die Leistung der Unioner am Böllenfalltor, so muss die Antwort klar lauten: nein.
Was die Mannschaft von Trainer André Hofschneider im Kampf um den Klassenerhalt vor 16.570 Zuschauern – darunter rund 1500 Union-Fans – ablieferte, hatte mit einem Team, das den unbedingten Willen zum Ligaverbleib hat, nichts zu tun. Die Darmstädter, die zum neunten Mal ungeschlagen blieben, oder auch der FC St. Pauli, der mit dem 3:0 im Kellerduell gegen Greuther Fürth Relegationsplatz 16 an die Fürther übergab und damit Unions Abstand zur Abstiegsregion auf drei Punkte verkürzte, untermauerten dagegen mit großer Leidenschaft ihre Zweitliga-Ambitionen.
Union tat dies nicht. „Darmstadt war uns in der ersten Halbzeit ein Stück voraus, bissiger und hat sich vorne gut durchgesetzt“, bilanzierte Hofschneider.
Drei Gegentore nach Abwehrfehlern
Union präsentierte sich mit Marvin Friedrich im defensiven Mittelfeld und Akaki Gogia auf der rechten Bahn ohne Ideen, dafür mit hanebüchenen Abwehrfehlern. Beim 0:1 wühlte sich Fabian Holland an Christopher Trimmel und dem nur zuschauenden Toni Leistner vorbei (13.), vor dem 0:2 durch den völlig alleingelassenen Felix Platte verlor Leistner das Kopfball-Duell gegen Dong-Won Ji (22.).
Und beim 0:3 schaute die komplette Defensive zu, wie sich Marc Torrejon zunächst in einen Schuss von Darmstadts Kapitän Aytac Sulu warf und Platte den Abpraller einschoss (35.).
Dass Gogia zweimal an 98-Torwart Heuer Fernandes scheiterte (20., 31.), schönt den müden Auftritt nicht. Ebenso wenig wie die Ergebniskosmetik durch den eingewechselten Michael Parensen (87.). Somit wird Union bis zum letzten Spieltag, wenn es nach Dresden geht, um den Ligaverbleib zittern müssen.
Für Unions Klassenerhalt pfeift Hofschneider auf die B-Note