FUSSBALL

Union Berlin bekommt doch noch eine Aufstiegschance

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Michael Färber
A-Junior Lukas Lämmel (l.) schnupperte bereits Profiluft bei Union

A-Junior Lukas Lämmel (l.) schnupperte bereits Profiluft bei Union

Foto: imago sportfotodienst / imago/Matthias Koch

Die A-Junioren stehen vor dem Sprung in die Bundesliga. Im letzten Saisonspiel in Magdeburg brauchen die Eisernen nur noch einen Punkt.

Berlin.  Da sage noch einer, der 1. FC Union hätte seine Aufstiegschancen in der Saison 2016/17 verspielt. Eine Möglichkeit, den Sprung in die Bundesliga zu feiern, gibt es noch. Nicht bei den Profis, die ihr Zweitliga-Jahr mit Rang vier abschlossen, sondern bei den A-Junioren. Unions Nachwuchs braucht als Spitzenreiter der Regionalliga Nordost im letzten Spiel am Sonntag beim 1. FC Magdeburg (12 Uhr) nur noch einen Punkt, dann sollte der Aufstieg geschafft sein.

Verfolger Chemnitzer FC, der zwei Zähler hinter Union liegt, benötigt dann schon einen Sieg mit 22 Toren Differenz, um die Köpenicker noch in die Relegation gegen den Zweiten der Nord-Regionalliga (Niendorfer TSV oder TSV Havelse) zu schießen – das dürfte selbst in der Partie bei Schlusslicht FC Mecklenburg Schwerin kaum möglich sein.

Ein Aufstieg in die Bundesliga ist für den Union-Nachwuchs zwingend notwendig. Angesichts des Fehlens einer U23-Mannschaft, die Union vor zwei Jahren abgeschafft hat, können sich die Talente nur in künftigen Duellen gegen den VfL Wolfsburg, RB Leipzig oder Hertha BSC weiterentwickeln, um den Sprung in den Männerbereich schaffen zu können.

Union braucht die Junioren-Bundesliga, um junge Spieler zu entwickeln

Keine zweite Mannschaft zu haben, sei bei Union „ein heikles Thema“, sagte selbst Trainer Jens Keller: „Wir haben zwar einige Freundschaftsspiele gemacht, um allen Spielpraxis zu geben, aber das ist natürlich kein Vergleich zu Spielen, in denen es um Punkte geht.“ Junge Spieler in der ersten Männermannschaft zu integrieren, wird dadurch nicht leichter.

Tatsächlich war Eroll Zejnullahu (22) das bislang letzte Eigengewächs, das sich Anfang 2013 in den Profikader gespielt hat. Doch selbst der Mittelfeldspieler steht nach einer Saison, in der er meist zwischen Bank und Tribüne pendelte, am Scheideweg. Die letzten hoffnungsvollen Nachwuchskicker, die einen Profivertrag erhielten, waren Lukas Lämmel (Juli 2016) und Cihan Kahraman (November 2016). Kahraman (18) kämpft derzeit noch mit den A-Junioren um den Aufstieg. Und Lämmel (19) bekam am letzten Spieltag in Fürth (2:1) wenigstens seine ersten Profiminuten.

„Das war nicht nur ein Geschenk. Lukas hat sein erstes Profijahr mitgemacht und gut gearbeitet“, sagte Keller. Reif, um den Etablierten Druck machen zu können, ist der zentrale Mittelfeldspieler jedoch noch nicht. Keller: „Wie wir mit ihm weiterverfahren, müssen wir sehen.“ Eine Ausleihe scheint denkbar. Der Aufstieg der Union-Junioren bleibt dennoch alternativlos.

( fär )