Zweite Liga

„Wir wollen unsere Macht demonstrieren“

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Michael Färber
Sebastian Polter soll Union zum Sieg führen

Sebastian Polter soll Union zum Sieg führen

Foto: Thomas Eisenhuth / picture alliance / Thomas Eisenh

Union will im Ostderby gegen Aue eine Trotzreaktion auf die Niederlage in Hannover zeigen. Die Mannschaft strotzt vor Selbstvertrauen.

Berlin.  Ostderbys in der Alten Försterei zählen seit jeher zu den besonderen Spielen für den 1. FC Union. Das gilt natürlich auch für das Duell gegen Erzgebirge Aue am Mittwoch (17.30 Uhr). Wobei diesmal die Attraktivität einen ganz anderen Grund hat. Vier Tage nach dem 0:2 im Spitzenspiel in Hannover werden die Köpenicker beantworten müssen, ob sie die erste Niederlage der Rückrunde tatsächlich abgehakt haben. Es gilt, nach Hannovers Sieg am Dienstag gegen Nürnberg (1:0) an den Niedersachsen wieder vorbeizuziehen.

Legt man das Auftreten der Profis zugrunde, sollte dies gegen die abstiegsbedrohten Erzgebirgler kein Problem sein. „Zu Hause sind wir eine Macht“, dokumentierte Abwehrchef Toni Leistner trotziges Selbstbewusstsein. Selbst Coach Jens Keller, der im spannendsten Aufstiegsrennen der vergangenen Jahre die Ruhe in Person ist, machte deutlich: „Wir wollen weiter unsere Macht demonstrieren, die wir in Heimspielen haben.“ Der Status als zweitbestes Heimteam der Liga soll nach zuletzt fünf Siegen in Folge ausgebaut werden.

Die Rechnerei hat begonnen

Für den Aufstiegstraum muss er es sogar, die enge Tabellenkonstellation lässt gar nichts anderes zu. „Zwölf Punkte wären eine schöne Basis“, rechnete Leistner vor. Seit 2009 genügten im Durchschnitt 62,25 Punkte zum direkten Aufstieg. Gemessen daran, wären Siege in den letzten Heimspielen gegen Aue, Kaiserslautern (16. April), Sandhausen (28. April) und Heidenheim (14. Mai) mehr als die halbe Miete.

Die Rechnerei, wie viele Punkte am Ende zum Sprung in die Bundesliga reichen könnten, hat jedenfalls auch bei Union begonnen. „Um das Ziel Aufstieg zu erreichen, müssen wir sicher mehr als 60 Punkte haben“, weiß auch Trainer Keller. „Nach der Hinrunde hatten wir 28 Punkte, da fand ich 60 schon eine ordentliche Zahl. Doch so, wie wir jetzt unterwegs sind, wollen wir natürlich mehr holen“, erklärte der 46-Jährige. Union hat den Aufstieg nach dem Hannover-Spiel längst nicht aus den Augen verloren. „Wenn man acht Spieltage vor Schluss punktgleich mit dem Tabellenführer ist, hat man ganz klar das Ziel aufzusteigen“, so Keller.

Der Druck nimmt zu

Fakt ist jedoch auch, dass vor allem die Laufleistung wieder gesteigert werden muss. „Wir brauchen wahnsinnig viel Energie, um zu gewinnen“, sagte Keller. Probleme ob der englischen Woche befürchtet er nicht, „wir sind ja in Hannover nicht so viel gelaufen, da sehe ich keinen Kräfteverschleiß“.

Bleibt die Sache mit dem Druck, der natürlich zunimmt, je näher das Saisonende rückt. Auch hier sieht Keller sein Team im Vorteil: „Wir haben nicht den Druck wie Stuttgart oder Hannover, die aufsteigen müssen.“ Simon Terodde, Ex-Unioner und Stuttgarts Top-Stürmer, hält dem entgegen: „Keiner kann sich mehr dem Druck entziehen, auch Union nicht.“

Es war Unions Stürmer Sebastian Polter, der alle Rechnerei beiseiteschob. Nur weil jetzt eine Serie beendet wurde, „heißt das ja nicht, dass wir nicht eine neue starten können. Wir dürfen bloß nicht aufhören, uns alles weiter zu erarbeiten.“ Aue soll dies zu spüren bekommen.