Fußball

Union siegt gegen Bochum: Erste Party mit Polter

| Lesedauer: 3 Minuten
Michael Färber
Berlins Simon Hedlund (l) und Bochums Tim Hoogland kämpfen um den Ball

Berlins Simon Hedlund (l) und Bochums Tim Hoogland kämpfen um den Ball

Foto: Britta Pedersen / dpa

Der 1. FC Union schlägt VFL Bochum zum Rückrundenstart 2:1. Ein Rückkehrer trifft beim Kraftakt in Halbzeit zwei.

Ausgelassen tanzten die Spieler des 1. FC Union vor ihrem Fanblock, mittendrin Sebastian Polter mit seinen Kindern Kimba Sophie und Lenox. „Sie waren heute im Stadion dabei, das ist das größte Geschenk, was ich haben kann“, sagte der Stürmer des Berliner Fußball-Zweitligisten bewegt. Es war das i-Tüpfelchen für den 25-Jährigen nach seiner Pflichtspielpremiere für die Köpenicker, nach einem Rückrundenstart, dessen Erfolg nicht zuletzt dank ihm selbst zustande kam. Union schlägt den VfL Bochum 2:1 (0:1) und schiebt sich bis Sonnabendnachmittag auf Rang vier vor (31 Punkte).

„Ich stehe auf dem Platz, um Tore zu schießen, aber der Erfolg der Mannschaft ist viel wichtiger als mein persönlicher“, sagte Polter zum Erfolg, der in der ersten Halbzeit doch arg wackelte, weil laut Trainer Jens Keller „am Anfang die Präzision gefehlt hat“.

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Dabei schien von der ersten Minute an alles bereitet für einen erfolgreichen Start in die Rückrunde. Lediglich zwei Veränderungen nahm Keller in seiner Startelf vor. Angesichts des Fehlens von Dennis Daube (Schulterverletzung) und Stephan Fürstner (Gelb-Sperre) spielte Michael Parensen im defensiven Mittelfeld. Und natürlich übernahm Polter den Platz in vorderster Front. Doch schnell wurde klar, dass es noch Zeit braucht, bis der Angreifer das Spielsystem komplett verinnerlicht hat. Der 25-Jährige war lauffreudig wie die gesamte Union-Mannschaft. Doch Laufwege und Pässe, ob zu oder von ihm, verfehlten zu oft noch ihr Ziel.

Es dauerte 20 Minuten, bis die Köpenicker vor 19.130 Zuschauern in der Alten Försterei – darunter Hertha-Trainer Pal Dardai – nach hohem Anfangstempo einen Gang herunterschalteten und die Bochumer sich entschieden, ihrerseits etwas für das Spiel zu tun. Mit spielerischen Mitteln, so wie Coach Keller es den Seinen vorausgesagt hatte.

Es entwickelte sich eine durchwachsene Partie ohne große Höhepunkte – bis zur 40. Minute. Eine Flanke des Bochumers Marco Stiepermann erreichte den Kopf von Tim Hoogland, dessen Kopfball im Strafraum den Weg in den Kasten von Union-Torwart Jakob Busk fand. Ein ärgerlicher Gegentreffer, denn Union agierte zu diesem Zeitpunkt in Unterzahl. Kristian Pedersen musste am Spielfeldrand behandelt werden, nachdem er von VfL-Kapitän Patrick Fabian mit dem Fuß am Kopf getroffen wurde. Parensen war dafür links in die Viererabwehrkette gerückt und fälschte den Ball ins Tor ab.

Nach einem langen Pass hatte Polter freie Bahn

Nach dem Wechsel jedoch näherte sich Polter Schritt für Schritt seinem ersten Treffer nach der Rückkehr aus England. Simon Hedlunds Steilpass war noch zu weit für den Stürmer (60.), und bei seinem Kopfball eine Minute später stand Torwart Manuel Riemann noch goldrichtig. In der 67. Minute war es jedoch soweit, wenn auch unter gütiger Mithilfe der Gäste. Nach einem langen Pass von Pedersen hatte Polter freie Bahn, weil Bochums Felix Bastians weggerutscht war. Flugs noch den aus seinem Tor herausgeeilten Riemann ausgespielt, der Rest war aus 20 Metern nur noch Formsache für den Torjäger, 1:1.

Zehn Minuten vor dem Ende ließ sich schließlich Steven Skrzybski beim 2:1 die Vorlage von Felix Kroos nicht entgehen, nach einer Faustabwehr Riemanns direkt vor die Füße des Union-Kapitäns. Und die erste Party mit Polter konnte beginnen.

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