Die Schuhe lagen schon seit ein paar Tagen in der Kabine, dort war sogar bereits ein Schrank mit seinem Namen versehen. Doch mit den Formalitäten lief es nicht so wie gewünscht. Philipp Hosiner wurde in den vergangenen Tagen deshalb so etwas wie ein Phantomstürmer beim 1. FC Union. Im Prinzip dabei, aber trotzdem nicht da. „Am Ende hat sich der Wechsel etwas hingezogen, aber jetzt sind wir natürlich umso glücklicher, dass es geklappt hat“, so Helmut Schulte, Leiter der Lizenzspielerabteilung, am Dienstagmorgen.
Pünktlich zum Trainingsauftakt am Sonntag sollte der Österreicher eigentlich da sein, den Medizincheck hatte er bereits Tage zuvor absolviert. Einen Tag nach der Abreise des Teams ins Trainingslager nach Sommerfeld nördlich von Berlin konnte nun auch Hosiner zu den Kollegen stoßen. „Ich bin erleichtert und glücklich, dass der Wechsel endlich geklappt hat und freue mich sehr auf die neuen Aufgaben. Ich bin froh, dass ich jetzt die komplette Vorbereitung mit meinem neuen Team absolvieren kann, um erfolgreich in die Saison zu starten“, sagte der Angreifer, der von Stade Rennes verpflichtet wurde und einen Vertrag über drei Jahre unterschrieben hat.
Gespielt hat der 27-Jährige in der vergangenen Saison allerdings nicht in der ersten französischen Liga, sondern in der Bundesliga beim 1.FC Köln. Nach längerer krankheitsbedingter Pause kam er in 15 Partien zum Einsatz und erzielte ein Tor für die Kölner, an die er ausgeliehen war. „Die Gespräche mit den Verantwortlichen von Union haben mich schnell überzeugt, daher war für mich schon lange klar, dass ich diesen Schritt gehen möchte“, so Hosiner, der unter dem neuen Trainer Jens Keller den Platz einnehmen soll, der nach Wechsel von Torjäger Bobby Wood zum Hamburger SV frei geworden ist.
Seiner Vita nach sollte dies realistisch sein. In seiner Heimat war Hosiner, über dessen Ablösesumme Union keine Angabe machte, bereits Torschützenkönig der Bundesliga mit 32 Treffern (2012/13 mit Austria Wien). In fünf Partien für die Nationalmannschaft erzielte er zwei Tore. „Philipp ist ein Stürmer, an dem wir mit großer Sicherheit viel Freude haben werden“, glaubt Schulte, der nach Torhüter Daniel Mesenhöler und den beiden Linksverteidigern Christopher Lenz sowie dem Dänen Kristian Pedersen nun neue vier Profis für die bevorstehende Spielzeit verpflichtet hat. Dem Vernehmen nach wird es dabei nicht bleiben.