Zweite Liga

Union hat auf der Bank zu wenig Kapital

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Michael Färber
Für die Unioner Dennis Daube (l.) und Roberto Puncec gibt es gegen den Fürther Johannes Wurtz kein Durchkommen

Für die Unioner Dennis Daube (l.) und Roberto Puncec gibt es gegen den Fürther Johannes Wurtz kein Durchkommen

Foto: imago sportfotodienst / imago/Zink

Die Pleite in Fürth hat gezeigt, dass Union die Ausfälle nicht kompensieren kann. Co-Trainer Hofschneider hofft auf baldige Normalität.

Berlin.  Verletzungen und Sperren gehören zum Fußball dazu wie Tore und Siege. Da macht es sich im Verlauf einer Saison durchaus bezahlt, entsprechendes Personal in der Hinterhand zu haben, um auf Ausfälle reagieren zu können. Union hat für die Partie in Fürth auf gleich sieben Stammspieler verzichten müssen. Welch eine Chance für jene Profis des Fußball-Zweitligisten, die sonst immer auf Einsatzmöglichkeiten warten müssen. In Fürth, das hat das 0:2 unterstrichen, haben sie ihre Chance nicht genutzt.

Was beim Klassenprimus RB Leipzig (0:3) noch der Stärke des Gegners geschuldet war und im Heimspiel gegen den Karlsruher SC (2:1) durch großen Kampf dank nie nachlassender Unterstützung der Zuschauer noch kaschiert werden konnte, wurde in Fürth nur allzu offenbar: Unions zweite Reihe reicht nicht aus, um den Ansprüchen des Klubs künftig gerecht zu werden. „Wir haben die Ordnung verloren, weil wir zu überhastet waren“, sagte Co-Trainer Andre Hofschneider.

Dass Union kaum Torgefahr ausstrahlte, lag zum einen an Collin Quaner, viel mehr aber noch an der fehlenden Unterstützung aus dem Mittelfeld. Quaner, der Ersatz für den in Fürth gesperrten Bobby Wood, sei „in einer gut funktionierenden Mannschaft ein genau so guter Abnehmer“ wie der US-Nationalspieler, sagte Hofschneider. Doch Quaner zählt auch zu jenen Spielern, die oft mehr mit sich selbst zu tun haben, weil sie alles richtig machen wollen. Die gute Zweitliga-Qualität, die Hofschneider ihm attestierte, hat er bislang noch nicht im Spiel gezeigt.

Daube und Fürstner konnten sich nicht durchsetzen

Gleiches gilt für Dennis Daube. In Fürth konnte er auf der rechten Seite kaum Akzente setzen. Und vor dem Rückstand musste er Torschütze Sebastian Freis ziehen lassen. Zudem hat er sich – ebenso wie Stephan Fürstner – im zentralen Mittelfeld nie gegen Damir Kreilach (offensiv) oder Eroll Zejnullahu (defensiv) durchsetzen können. Auf der linken Seite zeigte Kenny Prince Redondo als Vertreter von Maximilian Thiel (Oberschenkel), dass sein Status als entwicklungsfähiger Ergänzungsspieler gerechtfertigt ist.

Auch Roberto Puncec ist in der Innenverteidigung kein gleichwertiger Ersatz für Toni Leistner (Oberschenkelverletzung). Der Kroate wirkte wieder in vielen Situationen unsicher, seine langen Bälle landeten oft beim Gegner. „Irgendwann wird die Normalität wieder einkehren, dass wir mehr Konkurrenz im Training haben. Das ist im Augenblick alles ein bisschen zäh“, sagte Hofschneider.

Für das Spiel gegen den FSV Frankfurt (Sonnabend, 13 Uhr, Alte Försterei) bleibt zumindest die Hoffnung, dass neben Wood und Kreilach die eine oder andere Stammkraft mehr wieder zurückkehren wird.