Zweite Liga

Unions Nummer eins heißt jetzt Busk

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Michael Färber
Jakob Busk hat Daniel Haas als Nummer eins im Tor von Union verdrängt

Jakob Busk hat Daniel Haas als Nummer eins im Tor von Union verdrängt

Foto: City-Press / picture alliance / City-Press Gb

Bei Union bleibt die Defensive aber trotz neuen Torwarts und der Rückkehr Schönheims die Problemzone. Hinzu kommen Verletzungssorgen.

Berlin.  In der Tabelle wirklich nach vorn gebracht hat den 1. FC Union dieses 2:2 von Kaiserslautern nicht. Dennoch brachte dieser Freitag dem Berliner Fußball-Zweitligisten einige Aufschlüsse, nicht nur für den restlichen Saisonverlauf. „In der Schlussphase war es eine tolle Moral und eine gute Physis, die es uns erlaubt haben, noch zu punkten. Darüber hinaus war es schon recht dünn. In Sachen Struktur und Spielweise war es nicht so, wie ich es erwartet habe“, zeigte sich Union-Trainer Sascha Lewandowski „negativ überrascht. Ich hatte ein bisschen mehr erhofft“.

Das gilt vor allem für das Defensivverhalten seiner Mannschaft. Bei beiden Gegentoren ließ sich Union als Gastmannschaft auskontern, weil die Köpenicker den Pfälzern mit ungenauem Passspiel und dadurch resultierenden Ballverlusten in die Karten spielten. Und als die Lauterer zum Gegenstoß ansetzten, kamen die Berliner entweder nicht mehr hinterher oder blieben derart ungeordnet, dass die entscheidenden Zuspiele ihre Abnehmer fanden. Keine Frage, die Defensive bleibt das Sorgenkind bei Union.

Vielleicht kann auf Sicht Jakob Busk Union mehr Sicherheit verleihen. Der dänische Torwart wurde von Lewandowski jedenfalls zur neuen Nummer eins bestimmt. „Er war in der Vorbereitung unterm Strich der um einen Tick bessere Torwart. Es war eine enge Entscheidung, weil sich Daniel Haas auch gesteigert hat. Aber unter dem Strich sprach das Gesamtpaket für Busk“, begründete der Union-Coach den Wechsel im Tor.

Haas will kein Ersatzmann sein

Der Weggang des bisherigen Stammkeepers Daniel Haas im Sommer wird dadurch ein wenig wahrscheinlicher, auch wenn Lewandowski seine Entscheidung „nicht in Stein gemeißelt“ sehen will. Haas (32) hatte in der Vorbereitung aber klargestellt, dass er sich den Status eines Ersatztorwarts nicht vorstellen könne.

Busks Zweitliga-Premiere darf als steigerungsfähig bezeichnet werden. Zum einen war er „sehr aufmerksam und sehr präsent, als Kaiserslautern in der zweiten Halbzeit Druck gemacht hat“, so Lewandowski. Doch beim ersten Gegentor wirkte der 22-jährige Däne nicht wirklich sicher. Offenbar hatte er die Flanke unterschätzt, weshalb er vor dem Kopfball durch Ruben Jenssen durch den Fünfmeterraum irrlichterte. „Danach hat Busk viele Dinge gut gelöst und gezeigt, dass er ein guter Fußballer ist. Seine Abstöße kamen gut in die Zielzonen“, so Lewandowski.

Dass seine erste Aktion, das Schlagen eines Luftloches statt eines Befreiungsschlages, unglücklich gewesen ist, lag am Rückpass von Fabian Schönheim auf dem holprigen Rasen in Kaiserslautern, den der Coach als „unklug“ bezeichnete. Dennoch darf festgehalten werden: Schönheim ist nach seiner langen Oberschenkelverletzung zurück. Sogar in der Dreierkette, für die eigentlich Michael Parensen auf der linken Seite vorgesehen war. „Wir brauchten auf den Halbpositionen Spieler, die gut andribbeln können. Deshalb haben wir Schönheim nominiert, um flach nach vorn zu kommen“, so Lewandowski. Dass beide Gegentore über Schönheims Seite vorbereitet wurden, spricht jedoch ebenso wenig für ihn, wie sein Anschlusstreffer gegen ihn spricht.

Korte mit Kreuzbandriss, Skrzybski mit ausgekugelter Schulter

Was bleibt, sind Hiobsbotschaften in Form angeschlagener Spieler. Vor allem die Verletzung von Raffael Korte war ein Schock: Der Mittelfeldspieler hat sich im Abschlusstraining offenbar Kreuzband und Meniskus gerissen, „im Knie ist so ziemlich alles kaputt“, sagte Lewandowski konsterniert. Für Korte ist die Saison beendet.

Steven Skrzybski droht zudem eine lange Pause. Lewandowski: „Er hat sich die Schulter ausgekugelt. Jetzt ist die Frage, wie stark Bänder und Knochen in Mitleidenschaft gezogen wurden.“

Unter der Woche waren schon Christopher Quiring (Angina), Benjamin Köhler (Adduktoren) und Dennis Daube (Leiste) ausgefallen.