Berlin. Der 1. FC Union empfängt Arminia Bielefeld am Sonnabend (13 Uhr, Alte Försterei) zum letzten Heimspiel der Hinrunde. 90 Minuten vor eigenem Publikum, die unbedingt einen Spielausgang haben müssen: einen Sieg für den Berliner Fußball-Zweitligisten. Die Morgenpost nennt die drei Gründe, warum drei Punkte gegen die Ostwestfalen alternativlos sind.
Die Serie vergolden
Seit drei Spielen hat Union nun nicht verloren (ein Sieg, zwei Remis). Eine solche Serie haben die Köpenicker in dieser Saison nur einmal geschafft. Unter Ex-Trainer Norbert Düwel gelangen drei Unentschieden gegen Kaiserslautern (2:2), in München (0:0) und gegen Leipzig (1:1). Doch was im August galt, gilt auch im November: So erfreulich die Serie auch ist, sie bringt Union keinen Schritt aus dem Ligakeller voran.
„Wir sind am Ende der Hinrunde, da ist die Tabelle schon aussagekräftig“, sagte Union-Trainer Sascha Lewandowski. Und die bisherigen 15 Partien machen aus Union einen Tabellen-13., der weit hinter seinen eigenen Ansprüchen (Platz eins bis sechs) zurückhängt, der es aber bislang immer noch geschafft hat, nicht auf den Relegations-, geschweige denn auf einen Abstiegsplatz zu rutschen.
Nur ein Erfolg würde die Serie nun vergolden, weil er den Anschluss ans Liga-Mittelfeld sichert und den Abstand zu den beiden Abstiegsrängen auf mindestens vier Punkte anwachsen lassen würde. Kein unwichtiges Polster angesichts der anstehenden Auswärtspartien bei Zweitliga-Spitzenreiter SC Freiburg und eine Woche später bei der abstiegsbedrohten Düsseldorfer Fortuna. „Wir brauchen den nötigen Pragmatismus, und wir brauchen auch Ergebnisse“, machte Coach Lewandowski deutlich.
Den Heimnimbus aufpolieren
Die Alte Försterei galt jahrelang als Festung. Die Gegner wussten, was sie erwartete, wenn sie in Köpenick antraten: eine Mannschaft, die – getragen von der unermüdlichen Anfeuerung der Fans – jedes Spiel zu gewinnen in der Lage ist, selbst nach einem Rückstand.
Das ist in der laufenden Spielzeit nicht der Fall. Zu oft trat Union verunsichert auf, zu oft wurden eigene Führungen aus der Hand gegeben. Das Signal an die Konkurrenz lautet: In Berlin ist wieder etwas zu holen. Der SC Paderborn hat es vorgemacht. Unerschrocken stürmte die Effenberg-Truppe vom Anpfiff weg in Richtung Union-Tor, erzielte zwei Treffer und hatte den Hausherren damit schon den Zahn gezogen. Auch die Nürnberger (3:3) agierten ganz und gar unerschrocken, gingen nicht nur schnell in Führung, sondern holten auch in der Schlussphase einen Zwei-Tore-Rückstand auf. Um dies zu verhindern, warnte Lewandowski sein Team entsprechend: „Bielefeld kontert sehr gut und flankt sehr schnell. Wir dürfen ihnen nicht die Räume geben.“
Nicht zu vergessen sind die Fans, die auch heute wieder zahlreich ins Stadion kommen werden, um im neunten Heimspiel endlich den zweiten Heimsieg zu feiern. In all seinen zehn Zweitligajahren hatte der Klub zum vergleichbaren Saisonzeitpunkt keine schlechtere Heimbilanz als heute (acht Punkte). Ein Dreier gegen Bielefeld wäre der verdiente Lohn für die Anhänger.
Das Selbstvertrauen stärken
Eine Niederlage gegen einen Aufsteiger, noch dazu zuhause, könnte dem immer noch fragilen Selbstbewusstsein der Köpenicker erneut einen gehörigen Knacks versetzen. Trainer Lewandowski mahnte bereits, während der Partie nicht in Hektik zu verfallen: „Bei allem Tempo, mit dem wir spielen wollen, brauchen wir viel Geduld.“
Weil Bielefeld auswärts zu überzeugen weiß, wie sich in zwei Siegen und fünf Remis in acht Gastspielen zeigt. Nur in Düsseldorf gab es ein 0:1. „Wir müssen aber auch aufpassen, dass die Geduld nicht in Langsamkeit umschlägt“, sagte Lewandowski.
Für Union spricht der Torhunger. Damir Kreilach (6 Tore), Bobby Wood (5) und Benjamin Kessel (4) haben 15 der 26 Union-Treffer erzielt – und damit drei mehr als Bielefeld insgesamt. Zeigen sich die Unioner erneut in Torlaune, ist die wichtigste Voraussetzung für den wichtigen Sieg gegeben.