Es ist vollbracht, der 1. FC Union wird auch in der kommenden Saison in der Zweiten Liga spielen. Der Klassenerhalt ist der Mannschaft von Trainer Norbert Düwel nach dem 31. Spieltag nicht mehr zu nehmen. Angesichts einer Saison, in der die Berliner sogar Tabellenletzter gewesen sind, eine Nachricht, die man durchaus mal vermelden kann.
Dass dies auch noch mit einer Premiere gelang, macht das erste Mai-Wochenende dieses Jahres für Union zu einem besonderen. 3:0 (1:0) gewannen die Köpenicker bei 1860 München. Dort, wo es zuvor fünf Mal eine Niederlage setzte, gegen einen Gegner, dem Union bislang überhaupt nur drei Unentschieden abtrotzen konnte. Nun ist die schwarze Serie endlich beendet.
„Chapeau an meine Mannschaft. Wir haben alles durchgesetzt, was wir uns für heute vorgenommen hatten. Ich denke, wir haben heute auch in dieser Höhe verdient gewonnen. Endlich haben wir den Fluch besiegt, das war sehr wichtig für uns“, lobte Düwel.
Münchens Herrlichkeit dauert nur vier Minuten
Um einzuordnen, wie verdient der Sieg gewesen ist, reicht in Blick in die Phase zwischen der 74. und 78. Minuten. Erst trafen die Münchner Guillermo Vallori und Gary Kagelmacher Pfosten und Latte des Union-Tores, dann klärte Unions Verteidiger Toni Leistner kurz vor der Linie nach einem Kopfball von Marius Wolf, schließlich scheiterte Rubin Okotie an Torwart Daniel Haas. Das war es dann mit der Herrlichkeit der Münchner, die vor 18.800 Zuschauern nie belegen konnten, warum sie auch in der kommenden Saison zweitklassig spielen sollten.
Anders Union. Von Beginn an agierte das Düwel-Team konzentriert und wachsam. Eigenschaften, die man bei den Berlinern wahrlich nicht in jeder Partie erkennen konnte. Doch dieser erste Sonntag im Mai 2015 war eben ein ganz besonderer.
Bei der Führung durch Sebastian Polter nach 18 Minuten ging für die Löwen alles viel zu schnell. Damir Kreilach leitete einen Einwurf von Christopher Trimmel direkt zu Christopher Quiring, dessen Hereingabe Polter mit der Hacke vollendete.
Parensen muss mit Platzwunde ausgewechselt werden
Die Führung gab Union Sicherheit und stürzte 1860 endgültig in Ratlosigkeit. Dazu trug auch die taktische Formation bei. Kreilach agierte erneut im offensiven Mittelfeld, dafür übernahmen Björn Jopek und Eroll Zejnullahu den defensiven Part. Michael Parensen rückte wie erwartet auf die linke Abwehrseite, bis zu seiner Auswechslung in der 38. Minute (Platzwunde), und Fabian Schönheim übernahm den Platz in der Innenverteidigung vom Gelb-gesperrten Roberto Puncec.
Die Folge waren gewonnene Zweikämpfe und ein Kreilach, der immer wieder gefährliche Situationen einleitete. Wie in der 51. Minute, als er Polter auf dem Weg zum vermeintlichen 2:0 bediente. Doch ein Foul von 1860-Torwart Vitus Eicher stoppte den Stürmer. Schiedsrichter Sven Jablonski (Bremen) entschied auf Weiterspielen – eine Fehlentscheidung.
Aber Union ließ sich nicht schocken. Kreilach erhöhte nach einem Schönheim-Freistoß (80.), und Polter setzte mit seinem 13. Saisontreffer den Schlusspunkt (89.).