Das Punktspiel in der 2. Fußball-Bundesliga zwischen Hansa Rostock und dem 1. FC Union Berlin an diesem Sonnabend ist abgesagt worden. “Wir haben hier 30 Zentimeter Neuschnee und Sturm. Der Platz ist unbespielbar“, sagte Hansa-Pressesprecher Karsten Lehmann.

Nichts ging mehr am Sonnabend in Rostock. Mehr als 30 Zentimeter Neuschnee, dazu ein eisiger Sturm an der Ostsee – an die Austragung des Zweitliga-Ostderbys zwischen Hansa und dem 1. FC Union war nicht zu denken. „Bei diesen Witterungsbedingungen ist dies unter keinen Umständen möglich“, bestätigte Union-Sportdirektor Christian Beeck. Zu- und Abfahrtswege zum Stadion sind kaum passierbar. Die Hansestadt hat zudem den öffentlichen Nahverkehr komplett eingestellt, die An- und Abreise der Zuschauer wäre bei diesem Risikospiel nicht gewährleistet gewesen.

Die Entscheidung durch die Platzkommission, bestehend aus Vereinsvertretern und Schiedsrichter Deniz Aytekin (Altenberg), fiel am Sonnabend gegen 7.30 Uhr, gerade rechtzeitig, um die Union-Fankarawane noch stoppen zu können. So verließen weder der Sonderzug mit rund 1400 Unionern den Bahnhof Berlin-Lichtenberg noch zahlreiche Fanbusse die Hauptstadt. Seit Sonnabend 5 Uhr hatte Hansa versucht, Stadion und umliegendes Gelände von den Schneemassen zu befreien – vergeblich. Ein Nachholtermin steht noch nicht fest.

Das Schneechaos war vor allem für die Union-Anhänger ärgerlich, die sich bereits am Freitag in Richtung Ostsee aufgemacht hatten, so wie die Mannschaft von Trainer Uwe Neuhaus. Für sie ging es am Sonnabendvormittag mit dem Bus wieder nach Berlin zurück, nach der Ankunft an der Alten Försterei gegen 13 Uhr gab es Treppenläufe im Stadion, die Torhüter übten im Schnee.

Rostocks Trainer Andreas Zachhuber nahm es gelassen und setzte eine Krafteinheit an: Freischaufeln der Spielerautos – „und nach der Anstrengung gibt es am Sonntag frei“. Zuvor hatten seine Spieler im Teamhotel in Warnemünde festgesessen, statt der gewohnten Bus-Viertelstunde zum Stadion benötigten zwei Jeeps nun 50 Minuten.