Olympia

Eisbären-Profi Müller: "Traurig und glücklich zugleich"

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Marcel Stein
Jonas Müller (r.), hier mit Barry Tallackson (Archivbild)

Jonas Müller (r.), hier mit Barry Tallackson (Archivbild)

Foto: Uwe Anspach / dpa

Jonas Müller erlebte mit der Nationalmannschaft den größten Erfolg aller Zeiten im deutschen Eishockey. Ein Interview.

Pyeongchang. Drei Eisbären-Profis standen im Finale des olympischen Eishockeyturniers. Stürmer Marcel Noebels und die Verteidiger Frank Hördler sowie Jonas Müller erlebten mit der Nationalmannschaft den größten Erfolg aller Zeiten im deutschen Eishockey. Fast hätte es sogar zu Gold gereicht, der 22-jährige Müller erzielte kurz vor Schluss das 3:2 für die Mannschaft von Bundestrainer Marco Sturm. Am Ende verlor die DEB-Auswahl in der Verlängerung noch 3:4 gegen Russland. Die Morgenpost sprach kurz danach mit Müller über ein phänomenales Turnier.

Herr Müller, nach der Schlusssirene brachen Sie in Tränen aus. Mit welchem Gefühl gehen Sie aus diesem Finale?

Ich bin traurig und glücklich zugleich. Wir hatten die Goldmedaille zum Greifen nah, haben es am Ende doch nicht geschafft. Wir sind aber trotzdem froh, Silber gewonnen zu haben. Das hätte niemand vorher geglaubt, nicht einmal, dass wir ins Viertelfinale kommen. Jetzt bin ich auf jeden Fall froh.

Sie haben sogar den Treffer zum 3:2 erzielt, obwohl das Toreschießen Ihnen sonst kaum gelingt. Was ging Ihnen da durch den Kopf?

Das war unglaublich, es war die Führung zwei Minuten vor Schluss. Da hat man schon gedacht, man hat es geschafft, zumal wir noch ein Powerplay hatten. Als der Ausgleich fiel, war da erst einmal Enttäuschung da, doch wir wussten, dass die Overtime eigentlich unser Ding ist. Aber die unglückliche Strafe dann haben die Russen eiskalt ausgenutzt.

Wie haben Sie das ganze Turnier erlebt, das so überaus erfolgreich und unerwartet verlief?

Da war einfach geil, mit der Mannschaft zusammenzuspielen. Man hat gesehen, dass sich die Mannschaft von Spiel zu Spiel gesteigert hat, das hat einfach Spaß gemacht. Wir haben immer dran geglaubt, dass wir es schaffen können. Wir sind stolz.

Sie mussten zwei Spiele zuschauen, sind dann wieder in die Mannschaft gerückt und haben danach solide agiert in der Abwehr. Wie sehen Sie Ihre eigene Entwicklung während Olympia?

Ich konnte auch beim Zuschauen viel lernen. Als ich gegen Schweden im Viertelfinale wieder dabei war, wusste ich schon, was auf mich zukommt.

Wie geht es jetzt weiter für Sie?

Ich denke, wir feiern kurz in der Kabine, dann im Deutschen Haus. Montagabend sind wir dann wieder zurück in Berlin. Ich hoffe, ich muss Dienstag nicht schon wieder trainieren.