Berlin/Pyeongchang. Wenn das deutsche Team heute Mittag zur Eröffnung der Olympischen Winterspiele (12 Uhr) ins Stadion in Pyeonchang einläuft, werden zehn Berliner dabei sein. In den Sportarten Eisschnelllauf, Eiskunstlauf und Eishockey sowie im Bobsport kämpfen sie bis zum 25. Februar um Edelmetall und gute Platzierungen. Zehn Tage vor Beginn der Winterspiele waren die Berliner Teilnehmer feierlich im Max Liebermann Haus verabschiedet worden. „Ich freue mich sehr, dass es wieder eine zweistellige Anzahl der Sportler aus Berlin in die Olympiamannschaft für Pyeongchang geschafft hat“, so Harry Bähr, Leiter des Olympiastützpunkts Berlin. Aus den Händen von Bum Goo Jong, südkoreanischer Botschafter in Deutschland, erhielten die Athleten zur Einstimmung schon einmal die Maskottchen als Plüschtiere: den weißen Tiger Soohorang und den Schwarzbären Bandabi.
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„Ich applaudiere Ihnen schon jetzt zu Ihren großartigen Leistungen und hoffe, dass Sie die sportlichen Ziele erreichen werden, die Sie sich gesetzt haben. Auch hoffe ich, dass Sie Korea während der Spiele als ein Land kennenlernen, das Sie gerne noch einmal besuchen möchten“, sagte Bum Goo Jong. Er versprach „die technologisch fortschrittlichsten Olympischen Spiele“.
Claudia Pechstein größte Favoritin auf eine Medaille
18 Medaillen haben Berliner Sportlerinnen und Sportler seit 1988 bei Winterspielen gewonnen, darunter zehnmal Gold. Allein die Hälfte der Medaillen gewann Eisschnellläuferin Claudia Pechstein. Die 45-Jährige ist zugleich die erfolgreichste deutsche Wintersportlerin bei Olympia überhaupt. Sie war bereits 1992 zum ersten Mal bei den Spielen dabei und ist die erste Deutsche, die eine siebte Teilnahme erreicht. Umso erstaunlicher, dass Pechstein von allen Berliner Athleten noch immer die wohl aussichtsreichste Kandidatin auf Edelmetall ist.
Gleich drei Spieler der Eisbären Berlin machen sich nach Südkorea auf. Ihr Trainer und langjähriger Bundestrainer zeigte sich optimistisch: „Ich bin guter Dinge. Wir haben eine gute Truppe“, sagte Uwe Krupp. Gute Vorstellungen der deutschen Nationalmannschaft könnten helfen, Kinder für den Sport zu begeistern, und so langfristig für mehr Nachwuchsspieler sorgen.
"Olympische Spiele sind ein Motor des Sports"
Auch wenn die Sportler im Mittelpunkt standen – gefeiert wurde die Sportstadt Berlin. „Die Förderung des Spitzensports hat für das Land hohe Priorität. Wir haben gute Rahmenbedingungen für die Sportler geschaffen“, sagte Christian Gaebler, Staatssekretär in der Berliner Senatsverwaltung für Inneres und Sport. Das Land Berlin fördere darüber hinaus auch den Breitensport, so Gaebler mit Verweis auf die kürzlich getroffene Vereinbarung mit dem Landessportbund Berlin (LSB). Dieser erhofft sich von den Winterspielen, dass sie möglichst viele Menschen dazu bringen, selbst Sport zu treiben. „Olympische Spiele sind ein Motor des Sports“, meinte LSB-Präsident Klaus Böger. Zehn Berliner wollen den Motor auf Touren bringen.
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