Zwölf Jahre mussten die deutschen Taekwondo-Kämpfer warten. Helena Fromm hat nun im Bronzekampf von London gesiegt.

Helena Fromm hat eine lange Durststrecke der deutschen Taekwondo-Kämpfer beendet und in der koreanischen Kampfsportart die olympische Bronzemedaille gewonnen. Die Studentin aus Arnsberg im Sauerland bezwang am Freitag im Kampf um Platz drei in der 67-Kilo-Klasse die Australierin Carmen Marton mit 8:2. Für die bislang einzige deutsche Medaille hatte der Frankfurter Faissal Ebnoutalib gesorgt, der 2000 in Sydney Silber holte.

„Es ist einfach Wahnsinn. Ein Traum ist für mich und meinen Trainer in Erfüllung gegangen“, sagte die 25-Jährige, die vom Bundestrainer Carlos Esteves betreut wird. Die WM-Dritte von 2011 kündigte eine große Party an. „Ich hatte am vergangenen Sonntag Geburtstag. Heute wird doppelt gefeiert.“ Sie habe in den vergangenen Monaten auf vieles verzichtet. „Da habe ich mich in der Trainingshalle verkrochen. Jetzt gibt es einiges nachzuholen.“

Fromm gewann bei ihren zweiten Olympischen Spielen drei Kämpfe und verlor ein Duell. Die 25-Jährige war im Viertelfinale an Peking-Olympiasiegerin Hwang Kyung Seon aus Südkorea gescheitert und musste deshalb den Umweg über die Hoffnungsrunde gehen. „Gegen die Koreanerin hatte ich mich zu sehr eingeschränkt“, meinte sie. Den Bronze-Kampf begann sie verhalten, um in der dritten Runde anzugreifen. „Da habe ich richtig Gas gegeben und schöne Punkte gemacht“, meinte sie. Mit zwei Kopftreffern und 7:1 Zählern ging der Durchgang klar an sie.