Berlin. Am Mittwochnachmittag war die Deadline erreicht: Bis um 15.30 Uhr hatte Hertha BSC alle von der Deutschen Fußball Liga (DFL) geforderten Unterlagen einreichen müssen. Nun prüft die DFL, ob dem angeschlagenen Zweitligisten aus der Hauptstadt die Lizenz für die kommende Saison erteilt wird.
Dabei geht es vor allem um den Nachweis der wirtschaftlichen Handlungsfähigkeit. Im Mittelpunkt steht die 40-Millionen-Euro-Anleihe aus dem Nordic Bond, die im Herbst fällig wird. Die Berliner hoffen auf eine Verlängerung um zwei Jahre, die Anleihegläubiger, denen die Erhöhung der Zinsen auf 8,5 Prozent angeboten wurde, können darüber noch bis zum 19. Juni abstimmen.
Am 12. Juni soll die Lizenz-Entscheidung bekannt gegeben werden
Unabhängig davon wollte die DFL schon bis zu diesem Mittwoch eine Absicherung für die zu zahlenden 40 Millionen vorliegen haben – beispielsweise in Form einer Bürgschaft. Möglich ist, dass Investor 777 einspringt, um die fällige Zahlung abzudecken.
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„Wir sagen: Wir kriegen die Lizenz und starten in der Zweiten Liga. Wir haben alle Unterlagen zusammen und sind sicher, die Auflagen der DFL erfüllt zu haben, also Handlungsfähigkeit, Liquidität und Verschuldung in den Griff bekommen zu haben“, hatte Präsident Kay Bernstein am vergangenen Wochenende im Gespräch mit dem „Deutschlandfunk“ erklärt.
Die Entscheidung über Lizenzvergabe oder -entzug soll am 12. Juni verkündet werden. Bis dahin brauchen sie in Westend noch ein wenig Geduld. Vor allem was die Planung der Vorbereitung, die Umstrukturierung des Kaders und die Trainerfrage angeht. Pal Dardai steht zwar bereit, wird seinen Vertrag aber erst unterschreiben, wenn die Lizenz gesichert ist.
Hertha BSC droht sogar die Insolvenz
Sollte die DFL triftige Gründe finden, den Berlinern die Spielberechtigung doch noch zu verweigern, droht dem Hauptstadtklub der Absturz. Ein Start in der Regionalliga ist ein Szenario. Ein anderes ist die Insolvenz und damit der Gang in die Niederungen des Berliner Fußballs.
Sollte Hertha „den wirtschaftlichen Turnaround nicht oder nicht rechtzeitig“ erreichen, hatte es in der Präsentation geheißen, die den Anleihegläubigern des Nordic Bond zur Verlängerung der Anleihe vorgelegt worden war, könne der Verein „insolvent werden“. Noch planen sie bei Hertha aber mit der Saisonvorbereitung auf die Zweite Liga, die am 26. Juni starten soll.
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