Bundesliga

Hertha BSC will in den USA Schritt für Schritt nach vorn

| Lesedauer: 3 Minuten
Jörn Lange
Tauschen das Berliner Schmuddelwetter gegen die Sonne Floridas: Jürgen Klinsmann (Mitte) und Marvin Plattenhardt (r.).

Tauschen das Berliner Schmuddelwetter gegen die Sonne Floridas: Jürgen Klinsmann (Mitte) und Marvin Plattenhardt (r.).

Foto: Andreas Gora / picture alliance/dpa

Hertha BSC bricht ins Trainingslager nach Orlando auf. Dort wartet neben gutem Wetter viel Arbeit – Coach Jürgen Klinsmann hat viel vor

Berlin. An den Bedingungen gibt es wenig zu mäkeln. Die Temperaturen in Orlando/Florida bewegen sich meist aktuell jenseits der 20-Grad-Marke, das Viereinhalb-Sterne-Hotel kann sich sehen lassen und Sonne ist im „Sunshine State“ ohnehin garantiert. „So ein Wetter tut immer gut“, sagt Herthas Linksverteidiger Marvin Plattenhardt vor dem Start ins Trainingslager.

Am Donnerstag entfliehen die Berliner Bundesligaprofis bis zum 10. Januar dem deutschen Winter, um sich für die Rückrunde zu rüsten. Wunschlos glücklich ist Trainer Jürgen Klinsmann mit diesem Arrangement allerdings nicht, der Wahl-Kalifornier hätte sich die langen Flugreisen lieber erspart und stattdessen trainiert. Am liebsten wäre der Schwabe kurzfristig auf Spanien umgeschwenkt, doch die Zusagen für die USA waren von Klub-Seite längst gemacht. „Also machen wir das Beste daraus“, sagt Klinsmann.

Hertha hat ein schwieriges Auftaktprogramm

Das Beste werden die Berliner auch brauchen, wenn sie am 19. Januar im Olympiastadion in die zweite Saisonhälfte starten. Zunächst heißt der Gegner FC Bayern, danach geht’s nach Wolfsburg, ehe Schalke 04 in Westend vorstellig wird. „Wir haben ein brutal schwieriges Auftaktprogramm“, warnt Klinsmann, der sich von den jüngsten Erfolgen im Dezember nicht blenden lassen will. „Die Punkte haben uns zwar gut getan“, sagt er, „aber wir sind nach wie vor im Abstiegskampf.“

Ändern sollen sich dafür zunehmend die Trainingsinhalte. Ging es bislang vor allem darum, die löchrig gewordene Defensive zu stabilisieren, sollen künftig neue Elemente Einzug halten. „Es geht um Automatismen, um Laufwege und mehr Feingefühl untereinander“, sagt Klinsmann, „wir wollen das Spiel Schritt für Schritt nach vorn verlagern.“

Ascacibar reist mit nach Florida

Pünktlich zum Trainingslager hat Manager Michael Preetz den ersten Zugang des Jahres perfekt gemacht. Wie sich bereits vor dem Jahreswechsel abgezeichnet hatte, wechselt Mittelfeldspieler Santiago Ascacibar (22) vom Zweitligisten VfB Stuttgart nach Berlin. „Santiago ist als Spielertyp im zentralen Mittelfeld flexibel einsetzbar und ein junger und entwicklungsfähiger Spieler, der sehr zweikampfstark ist“, sagte Preetz. Der Argentinier erhält beim Hauptstadtklub die Rückennummer 18.

Dass sich Hertha in Florida fußballerisch neu erfindet, ist allerdings nicht zu erwarten. „Wir wollen da anknüpfen, wo wir aufgehört haben“, erklärt Plattenhardt, der das Team zuletzt zweimal als Kapitän aufs Feld führte. Heißt: Hinten kompakt stehen und vorn schnell über die schnellen Flügel spielen. Ein Konzept, das vor dem Jahreswechsel aufging. In den jüngsten drei Partien blieb Hertha ohne Gegentor, zweimal gewann der Hauptstadtklub 1:0.

Kraft bleibt in Berlin – Friede wechselt nach Wiesbaden

Nicht mit ins Trainingslager reisen wird Salomon Kalou (34), der freigestellt wurde, um sich einen neuen Verein suchen zu können. Auch der erkrankte Ersatztorhüter Thomas Kraft (31) fehlt, für ihn rückt Nachwuchskeeper Luis Klatte (19) nach. Damit darf sich neben Sommerzugang Daishawn Redan (18) ein weiterer Youngster bei den Profis beweisen, ein anderes Eigengewächs wurde hingegen aussortiert. Mittelfeldtalent Sidney Friede (21) wechselt zum Zweitligisten Wehen Wiesbaden.

Insgesamt plant Klinsmann mit 25 Akteuren inklusive Torhütern, vorgesehen sind zwei Trainingseinheiten pro Tag. Den Abschluss bildet am 8. Januar ein Testspiel gegen Bundesligakonkurrent Eintracht Frankfurt.