Bundesliga

Hertha BSC: Frühstart mit Verstärkung

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Jörn Lange
Typ Terrier: Santiago Ascacibar (M.) steht bislang in Diensten den VfB Stuttgart.

Typ Terrier: Santiago Ascacibar (M.) steht bislang in Diensten den VfB Stuttgart.

Foto: Matthias Hangst / Bongarts/Getty Images

Kein Bundesligaklub startet früher ins Training als Hertha BSC. Auf dem Transfermarkt sind die Berliner ebenfalls umtriebig.

Berlin. Wenn Hertha-Coach Jürgen Klinsmann seine Profis am Sonntag zum Start der Wintervorbereitung in den Kraftraum bittet, wird der neue Mann noch nicht dabei sein. Offiziell öffnet das Transferfenster erst am 1. Januar, also müssen sie sich beim Berliner Fußball-Bundesligisten noch etwas gedulden. Nach Morgenpost-Informationen zeichnet sich jedoch ab, was am Sonnabend zunächst der TV-Sender Sky berichtet hatte: Der defensive Mittelfeldspieler Santiago Ascacibar (22) wechselt vom Zweitligisten VfB Stuttgart an die Spree. Wenn der Hertha-Tross am 2. Januar ins Trainingslager nach Orlando/Florida fliegt, dürfte der Argentinier bereits an Bord sein.

Ascacibar gilt als großes Talent, fällt allerdings in eine andere Kategorie als der von Hertha umworbene Arsenal-Star Granit Xhaka (27). In puncto Spielaufbau und Offensivgefahr dürfte der nur 1,68 Meter große Rechtsfuß den Berlinern jedenfalls deutlich weniger helfen, dafür bringt er neben Lauf- und Zweikampfstärke eine ausgeprägte Giftigkeit mit. Letztere wurde ihm jedoch schon mehrfach zum Verhängnis.

Spuck-Attacke und Stress in Stuttgart

Für eine Spuck-Attacke wurde er im April für sechs Wochen gesperrt, ehe er sich im September mit der sportlichen Führung des VfB anlegte. Die Folge: Geldstrafe, individuelles Training und zwei Spiele auf der Tribüne. Seit Ende September zählte Ascacibar dann jedoch wieder zum Stammpersonal. In der laufenden Saison kam er auf 15 Einsätze, ein Tor und eine Vorlage.

Mit einem Marktwert von rund zehn Millionen Euro ist der U23-Nationalspieler deutlich günstiger als Xhaka (Marktwert rund 30 Millionen Euro). Dem Vernehmen nach bemüht sich Manager Michael Preetz allerdings weiter um den Schweizer, der im Zentrum vor Ascacibar spielen könnte.

Spannendster Transferwinter der Klubgeschichte

Dass Hertha sich ausgerechnet im zentralen Mittelfeld verstärkt, ist bemerkenswert, schließlich verfügen die Berliner dort über mehr Möglichkeiten als auf jeder anderen Position. Neben den hochveranlagten Marko Grujic (23) und Arne Maier (20) stehen Klinsmann, der den Start der Vorbereitung extra vier Tage vorgezogen hatte, auch der wiedererstarkte Vladimir Darida (29) und Routinier Per Skjelbred (32) zur Verfügung. Nicht zu vergessen: Mit Sieben-Millionen-Euro-Zugang Eduard Löwen (22) hatte Hertha erst im Sommer eine weitere Option geholt.

Durch die frischen Millionen von Investor Lars Windhorst und die Ambitionen von Klinsmann darf nun aber in anderen Sphären gedacht werden. Sieht so aus, als stünde Hertha vor dem aufregendsten Transferwinter seiner Klubgeschichte.

( Jörn Lange )