Hertha BSC

Covics Castingshow geht in die nächste Runde

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Alexander Esswein legt sich im Training voll rein.

Alexander Esswein legt sich im Training voll rein.

Foto: nordphoto / Engler / picture alliance / nordphoto

Bei Hertha BSC nimmt der Konkurrenzkampf Fahrt auf. Ein spezielles Trio strengt sich besonders an, um Coach Ante Covic zu überzeugen.

Berlin. Zufall? Daran glaubt Ante Covic nicht – zumindest nicht, wenn es um das Wirken seines Kapitäns geht. Dass Vedad Ibisevic im Test beim Karlsruher SC (Endstand 6:4 n.E.) am Sonnabend ein spektakuläres Seitfallzieher-Tor gelang, wundert Herthas Chefcoach jedenfalls nicht.

Im vorangegangenen Spiel gegen Braunschweig habe der 34 Jahre alte Bosnier schließlich einen ähnlichen Kunstschuss abgefeuert, gibt Covic zu bedenken, „da kann man nicht von Zufall sprechen“. Und überhaupt: „Man sollte Spieler nicht nach ihrem Alter bewerten, sondern nach ihrem Können.“

Esswein gilt weiter als Wechselkandidat

Genau das macht Covic (43) aktuell permanent. Beobachten und bewerten – unabhängig vom Alter. Allmählich muss der neue Trainer des Fußball-Bundesligisten seine Idee vom Hertha-Jahrgang 2019/20 schärfen, denn natürlich sind die Plätze im Team begrenzt.

„Die Spieler sehen jede Trainingseinheit als Castingshow und wollen sich dem Trainer anbieten“, sagt er, und selbiges gilt für die Freundschaftsspiele. Einer derjenigen, die bislang positiv aufgefallen sind, ist Rückkehrer Alexander Esswein (29, Vertrag bis 2020), zuletzt ausgeliehen an den VfB Stuttgart. Gegen Braunschweig gelang dem Offensivspieler ein Tor, gegen Sturm Graz holte er am Sonnabend einen Elfmeter heraus.

Auch Darida und Friede drängen sich auf

„Er will seine Chance unbedingt wahrnehmen“, hat Covic registriert. Nur ob das Essweins Perspektive in Berlin verbessert? Nach drei wenig berauschenden Spielzeiten gilt er als Wechsel-Kandidat, zumal Manager Michael Preetz auf der rechten Außenbahn nach echter Verstärkung sucht.

Ebenfalls auffällig präsentieren sich bislang zwei zentrale Mittelfeldspieler: Vladimir Darida (28, Vertrag bis 2021), der in der Vorsaison durch diverse Verletzungen zurückgeworfen wurde; und der zuletzt an den belgischen Erstligisten Royal Mouscron ausgeliehene Sidney Friede (21). „Er ist reifer und professioneller geworden“, sagt Covic, „und seine fußballerischen Fähigkeiten brauchen wir ohnehin nicht anzuzweifeln.“

Covic: „Jastrzembski muss sich finden“

Im Fall der beiden schnellen Flügelspieler Mathew Leckie (28) und Dennis Jastrzembski (19) gilt letzteres nur bedingt. Leckie merke man noch ein Fitnessdefizit an, so Covic, und Jastrzembski müsse „sich finden, weil es gerade sehr viele Reize in seinem Kopf gibt“. Inwieweit es dem Eigengewächs gelingt, seine Gedanken zu sortieren, zeigt sich womöglich schon am Mittwoch (18 Uhr). Dann testet Hertha beim Zweitligisten Erzgebirge Aue.

( JL )