Berlin. Um genau 15.30 Uhr, zu exakt der Zeit, zu der Marko Grujic am Sonnabend mit Hertha beim VfB Stuttgart auflaufen will, humpelte der Serbe am Dienstag vom Übungsplatz. Nichts ging mehr beim neuen Hoffnungsträger des Fußball-Bundesligisten, zu sehr schmerzte sein linker Fuß. Vorausgegangen war eine Kollision mit Mittelfeldkollege Vladimir Darida in einem Trainingsspiel. Nach einer kurzen Behandlung durch die Physiotherapeuten war für Grujic (22) Schluss.
„Alle waren heute sehr aggressiv, auch Vladi“, sagte Trainer Pal Dardai: „Eigentlich wollen wir das von ihm sehen, aber die Szene war unglücklich.“
Große Vorwürfe konnte man Darida, einem der fairsten Spieler im Team, nicht machen, doch am sorgenvollen Blick des Trainers änderte das freilich nichts. „Wir müssen abwarten“, sagte Dardai. Eine Diagnose stand am Dienstagabend noch aus.
Schon im September hatte sich Grujic am Sprunggelenk verletzt, damals allerdings am rechten Fuß. In den sieben Spielen ohne die Liverpool-Leihgabe holte Hertha überschaubare sechs Punkte. Nach seinem Comeback folgten prompt zwei Siege.
Mittelstädt und Lazaro als möglicher Kalou-Ersatz
Ebenfalls fraglich ist der Einsatz eines anderen Leistungsträgers. Salomon Kalou (33) erlitt beim jüngsten 1:0 gegen Frankfurt eine Risswunde auf dem rechten Spann, die mit zwei Stichen genäht wurde. „Er muss sich bis Donnerstag fit melden“, forderte Dardai, „sonst wird es nicht reichen.“ In den bisherigen 14 Liga-Spielen stand Kalou 13 Mal in der Startelf, erzielte zwei Tore und bereitete zwei weitere Treffer vor. Eine überschaubare Quote für den Ivorer, der in den vier Saisons zuvor auf zehn Tore im Schnitt kam. Wichtig war er trotzdem für das Team, weil er mit seinen Dribblings immer wieder Lücken riss und das Spiel mit seiner Ballsicherheit beruhigte.
Erster Ersatzkandidat auf der linken Außenbahn wäre wohl Maximilian Mittelstädt (21), so wie schon gegen Frankfurt. „Wir haben mehrere Varianten“, sagte Dardai. Neben dem Australier Mathew Leckie, der eigentlich auf der rechten Seite zu Hause ist und am Dienstag wegen Knieproblemen pausierte, nannte der Ungar auch Rechtsverteidiger Valentino Lazaro. „Wenn Peter Pekarik hinten rechts spielt, kann Tino nach vorne rücken, auch nach links“, sagte der Coach. Bei seinem Ex-Klub Red Bull Salzburg habe Lazaro das mehrfach „wunderbar gemacht“.