Dardai: Meine Jungs sollen kein schlechtes Gewissen haben

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Uwe Bremer

(ub) – Ein Schnappschuss von Herthas Mannschaftsbus auf der A2, aufgenommen auf der Rückfahrt aus Hannover in durchaus zügigem Tempo, transpor...

(ub) – Ein Schnappschuss von Herthas Mannschaftsbus auf der A2, aufgenommen auf der Rückfahrt aus Hannover in durchaus zügigem Tempo, transportierte eine Botschaft, die sich nur wenig deckte mit der Stimmung jener 3500 Hertha-Fans, die die Mannschaft von Trainer Pal Dardai nach Niedersachsen begleitet hatten:

Mannschaftsbus @herthabsc (nach 0:3 in Hannover) auf A2, Höhe Rennau #hahohe A post shared by ubremer1 (@ubremer1) on

Der User @sebi_ber kommentierte unter dem Foto:

Also, wenn der Bus bis Berlin von der Mannschaft gezogen wird, bin ich wieder milde gestimmt.

Das 1:3 (0:3) in Hannover nach einer desolaten erste Hälfte war am Tag danach bei Hertha beim Auslaufen nur noch am Rande Thema. Nach Siegen sind Fußball-Profis mitteilsamer. Die Mitteilungsbereitschaft nach der Dienstreise nach Niedersaschen hielt sich in Grenzen.

Ich habe da keinen Fehler gemacht

Trainer Pal Dardai stand Rede und Antwort.

Ich habe gelesen, Hertha habe die Europa League verpasst. Das ist Quatsch. Weil wir die Europa League nie in der Hand gehabt haben. Wir haben nichts verspielt, weil wir nicht auf einem der Plätze gestanden haben. Wir haben diese Saison vorher das Ziel gehabt unter die Top-Zehn zu kommen. Es ist positiv, dass wir einen jüngeren Kader haben. Wir haben Selke, Lazaro und Leckie sehr gut integriert.

Meine Jungs haben gute Leistungen gezeigt. Keiner von denen soll ein schlechtes Gewissen haben. Hertha hat eine sehr stabile Saison gespielt, wir waren nie in der Nähe der Abstiegszone.

Wir haben Hertha etabliert in der Bundesliga. Das ist wichtig für unsere Akademie. Die Jugendspieler wollen bleiben, weil sie sehen, dass sie hier Chancen haben.

Karim [Rekik/Anm.d.Autors] hat in dieser Saison den Vorzug erhalten. Der Manager [Michael Preetz] hat Jordan [Torunarigha] erklärt, dass wir es nicht zulassen, dass ein 20-Jähriger sich reinquatscht in die Mannschaft. Das habe ich noch nie erlebt. Das ist seine Sache. Jordan hat vor der Mannschaft immer noch nichts gesagt. Ich warte noch. Es gibt den Mannschaftsrat, erfahrene Spieler, dann stellt man schon Fragen. Wenn Jordan das so meint, dann ist er in diesem Moment ein Einzelspieler. Aber er hätte nicht gespielt, Karim hätte gespielt. Und wenn Stark ausgefallen würde, so wie es gekommen ist, war die Absprache, dass Lusti [Fabian Lustenberger] als Rechtsfuß in der Innenverteidigung spielen würde. Wir wussten, dass wir am Anfang Druck bekommen würden von Hannover. Jordan war nicht dabei. Ich gehe in diese Diskussion nicht rein … das ist jetzt Journalismus, nach der schlechten Sache zu suchen. Ich habe da keinen Fehler gemacht, die Mannschaft auch nicht.

Wir sind zufrieden mit Rune [Jarstein], er soll sich bei niemand entschuldigen. Er war etwas müde. Wir hatten überlegt, was wir machen. Aber Thomas (Kraft) war auch verletzt, deshalb haben wir entschieden, mit Rune durchzuziehen.

Vier Profis für die U19

Der Trainer über den Einzug von Herthas U19 ins Halbfinale der Deutschen Meisterschaft. Am Donnerstag, 10. Mai, hat Hertha im Hinspiel gegen Borussia Dortmund Heimrecht im Olympiapark (14 Uhr). Das Rückspiel wird am 16. Mai in Dortmund ausgetragen.

Dardai: Dennis Smarsch, Florian Baak, Julius Kade, Palko Dardai gehen zur U19 und trainieren die ganze Woche bei Hardy [U-19-Trainer Michael Hartmann]. Jetzt kommt die Wahrheit. Das ist ein Topspiel gegen Dortmund. Hertha war noch nie A-Jugendmeister. Das wäre gut für die Akademie. Das stärkt uns. Die Konkurrenz ist riesig. Unser Gelände ist voll von Scouts von anderen Vereinen und Beratern. Unsere Chance, die Jungs hier zu halten, ist, dass man eine gute Philosophie hat.

Torunarigha meldet sich per Instagram

Die Aussagen des Trainers scheinen auch bei Jordan Torunarigha angelandet zu sein. Am Sonntagnachmittag postete Herthas Innenverteidiger dieses:



Training Montag ist frei. Nächste Einheit: Dienstag, 15 Uhr, Schenckendorff-Platz.