(sst) – Hallo Herthaner, die Arbeit war getan, das Training beendet, da wartete auf Pal Dardai noch eine Überraschung. Lewan Kobiashwili schaute auf einen Plausch vorbei, angekündigt von Zecke Neuendorf auf charmante Weise („Eh Pal, der Kobikommt“).
Interesse an Klünter und Cordoba?
Was folgte war eine innige Umarmung und eine ausgedehnte Unterhaltung. Worüber sich die beiden wohl unterhalten haben? Vielleicht über Herthas Transferabsichten zur kommenden Saison. Am heutigen Dienstag berichteten verschiedene Medien, Hertha interessiere sich für Lukas Klünter und Jhon Cordoba, beide vom 1. FC Köln.
Moment mal, wird der eine oder andere jetzt sagen. Klünter, wo war der denn am Sonnabend, als Köln im Olympiastadion den letzten Hauch Bundesliga-Leben ließ? Genau, nicht da war er. Stand nicht im Kader. Wie so oft zuletzt. Dass der Junge seine Qualitäten hat, zeigte er in der vergangenen Saison. Dieses Jahr lief fast nichts. Wie bei so vielen Kölnern.
Cordoba versiebte dagegen kurz vor Schluss den möglichen Ausgleich. Der Stürmer wartet vier Spieltage vor Saisonende immer noch auf seinen ersten Treffer. Trotzdem, so schlecht wie seine Werte ist er nicht.
Hier eine kleine Anekdote zu dem Kolumbianer (wer weiß, ob ich sonst noch mal die Chance bekomme, sie zu erzählen). Wann immer ich kann, gehe ich in meiner Wahlheimat Valencia ins Mestalla. So auch im Januar 2014. Valencia spielte gegen Espanyol und weil ich vergaß, mich als Journalist zu akkreditieren, musste ich mir eine Karte kaufen. Ich wartete, bis ich draußen stehend den Pfiff des Schiedsrichters hörte und holte mir eine Karte, die sonst 70 Euro gekostet hätte, für 20.
Ein Kraftpaket vor dem Herrn
In der Regel ist das eine kostensparende und sichere Alternative, an diesem Tag aber strafte mich Cordoba. Als ich in der dritten Minute meinen Platz einnahm, stand es schon 0:1. Torschütze ein gewisser Jhon Cordoba. Fortan schaute ich diesem Kerl genauer auf die Füße und war beeindruckt. Der spielte, als wäre der Teufel hinter ihm her. Seine physische Präsenz war sagenhaft, ein Kraftpaket vor dem Herrn. Keinen Ball gab der verloren.
Ich verfolgte weiterhin seine Karriere und freute mich, als der dann in die Bundesliga wechselte. Nach dem Motto: hab ich doch gewusst, dass der was kann. Inzwischen sind seine Stärken und seine Defizite recht bekannt. Cordoba funktioniert immer dann, wenn er wie bei Espanyol damals einen zweiten Angreifer neben sich hat, für den er Lücken reißen kann. In einem System als einzige Spitze wirkt er oft verloren. Nun, jetzt kann sich jeder seine Meinung dazu bilden.
Nasenbeinbruch bei Stark
Aber noch sind wir ja nicht soweit, noch läuft die aktuelle Saison. In dieser Hinsicht tat Dardai am Dienstag etwas höchst Ungewöhnliches. Er verriet ein Detail für die Aufstellung am Sonnabend in Frankfurt. Neben Karim Rekik soll Jordan Torunarigha in der Innenverteidigung beginnen. Zwei Linksfüße also. Niklas Stark wurde am Dienstag erfolgreich operiert, ob er in Frankfurt spielen kann ist eher unwahrscheinlich. Stark hatte sich gegen Köln das Nasenbein gebrochen.
Ebenfalls am Dienstag setzte Fabian Lustenberger aus, er soll am Mittwoch zurückkehren. Gleiches gilt für Torunarigha. Julius Kade war ebenfall nicht dabei. Covic, Kurt und Friede spielen am Mittwoch in der U 23, Jonathan Klinsmann trainierte individuell. Soweit die personelle Lage.
Training ist am Mittwoch um 10 Uhr und voraussichtlich um 15 Uhr.