Die Ausgaben übersteigen bei Hertha BSC die Einnahmen. Der Verein braucht dringend einen Investor. Die Berliner suchen schon seit Jahren.

Die finanzielle Lage für Hertha BSC ist noch schwieriger geworden. Das ergeben die Bilanzzahlen, die Finanzchef Ingo Schiller am Montagabend der Mitgliederversammlung vortragen wird. In der Saison 2011/12 stehen Einnahmen von 72,5 Millionen Euro Ausgaben von 79,8 Millionen Euro gegenüber.

Die ohnehin hohen Verbindlichkeiten von 34,7 Millionen Euro im Sommer 2011 sind zum Stichtag 30. Juni 2012 auf 42,02 Millionen Euro gestiegen. Rechnet man Rechnungsabgrenzungsposten, Rückstellungen und passive latente Steuern hinzu, belaufen sich die Schulden gar auf 65,7 Millionen Euro.

Um die Bilanz zu entlasten hat der Fußball-Zweitligist 20 Millionen Euro für Markenrechte aktiviert. Diese Summe wurde in eine 100-prozentige Tochtergesellschaft, die Hertha BSC Rechte-GmbH, ausgegliedert.

Aus einem Minus wird ein Gewinn

Dadurch kann der Fußball-Zweitligist in der Bilanz statt eines Minus von 7,3 Millionen Euro einen Gewinn von 12,7 Millionen Euro ausweisen. Die Markenrechte beziehen sich auf die kommerzielle Nutzung des Logos von Hertha BSC.

Finanzchef Schiller sagte: "Die Zahlen sind Ausdruck der Herausforderungen, denen wir gegenüber gestellt sind. Wir haben in einem schwierigen Umfeld Stabilität. Aber es gilt für die Zukunft diese Werte zu verbessern."

Tatsächlich muss Hertha dringend darauf achten, die Einnahmen und Ausgaben in die Balance zu bekommen. Die Verbindlichkeiten lassen sich wohl nur abbauen, wenn ein Investor gefunden wird. Darum bemüht sich Hertha seit Jahren. Aktuell jedoch, sagte Schiller, "gibt es nichts zu vermelden."