Fußball-Landespokal

Vermeintliche Spuckattacke begünstigt Spartas Coup

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Zwei Regionalligisten, ein Oberligist und der Spitzenreiter der Berlin-Liga dürfen sich noch Hoffnungen auf den Titel im Landespokal machen.

Zwei Regionalligisten, ein Oberligist und der Spitzenreiter der Berlin-Liga dürfen sich noch Hoffnungen auf den Titel im Landespokal machen.

Foto: Christoph Soeder / picture alliance/dpa

Mit Sparta Lichtenberg steht ein Außenseiter im Halbfinale des Berliner Landespokals. In den übrigen drei Partien siegt der Favorit.

Berlin.  Spuckattacke oder nicht? Die Spieler von Sparta Lichtenberg und des CFC Hertha 06 waren sich hinterher unsicher, wie sie mit der wohl spielentscheidenden Szene des Viertelfinales im Berliner Fußball-Landespokal umgehen sollten. Fakt ist, dass die Rote Karte für Herthas Ali Ayvaz nach 27 Minuten eine kleine Sensation begünstigt hatte, schließlich behielt der Spitzenreiter der Berlin-Liga gegen den klassenhöheren Oberligisten aus Charlottenburg am Sonntag mit 4:2 (1:1) die Oberhand.

Ayvaz hatte vehement bestritten, in Richtung von Lukas Rehbein gespuckt zu haben. Der Mittelfeldantreiber Spartas hatte ein derartiges Vergehen erst gar nicht wahrgenommen, während sich Schiedsrichter Gunnar Mielenz ganz sicher war, dass Mitte der ersten Halbzeit eine Unsportlichkeit seitens des Gästespielers vorlag – alle sich anschließenden Diskussionen verliefen im Sande.

Die Lichtenberger lagen da schon durch Omid Saberdest, der einen Abwehrfehler des CFC eiskalt bestraft hatte, in Führung (19.). „Ich war überrascht, wie dominant wir ins Spiel gestartet sind. In Überzahl haben wir es dann allerdings zu kompliziert gespielt“, sah Spartas Trainer Dragan Kostic nicht nur positive Effekte im Platzverweis für den Kontrahenten.

Sparta Lichtenberg darf weiter vom Double träumen

Der CFC fand durch einen Freistoßtreffer von Justin Gerlach nämlich ins Spiel zurück (40.), ehe Daniel Hänsch (51.) und Milos Dujkovic (62.) das Heimteam vor 300 Zuschauern auf die Siegerstraße beförderten. Die Charlottenburger, die wegen Gelb-Rot für Ali Tanis mehr als eine Viertelstunde lang gar in doppelter Unterzahl agieren mussten, kamen durch Nico Donner (87.) noch mal kurzzeitig heran, ehe Hakan Günaydin nach einem Konter letzte Zweifel aufseiten der Lichtenberger beseitigte (90.+2).

Während Sparta somit nicht nur vom Aufstieg in die NOFV-Oberliga Nord, sondern auch vom ersten Landespokaltitel der Vereinshistorie träumen darf, muss der CFC Hertha 06 nun auch die letzte Hoffnung auf Rettung einer komplizierten Saison begraben. „Wir haben uns das Leben selbst schwer gemacht. Wenn man sieht, dass wir mit zwei Mann weniger noch die Chance auf das 3:3 hatten, kann man sich ausmalen, was heute drin gewesen wäre“, haderte der Coach der Charlottenburger Ekrem Asma.

Beck entscheidet ganz spät Duell der Regionalligisten

In den übrigen drei Partien des Landespokal-Viertelfinals blieben Überraschungen aus. Oberligist TuS Makkabi um Trainer-Urgestein Wolfgang Sandhowe hatte beim 4:0 (1:0) gegen Berlin-Ligist Croatia keine Mühe, Vorjahressieger Viktoria Berlin bezwang den FC Liria gar mit 6:1 (3:1). Phil Harres trumpfte beim Erfolg des Regionalligisten aus Lichterfelde mit einem Dreierpack auf, mit Liria verabschiedete sich hingegen der letzte Landesligist aus dem Wettbewerb.

Eng und umkämpft hatte sich das gefühlte vorgezogene Endspiel zwischen den Regionalligisten BFC Dynamo und VSG Altglienicke am Sonnabend gestaltet, das ein unberechtigter Handelfmeter zugunsten des Teams aus Hohenschönhausen entschied: Torjäger Christian Beck traf in der zweiten Minute der Nachspielzeit mehr glücklich als souverän vom Punkt zum 1:0-Heimsieg im Sportforum.

Halbfinal-Auslosung findet diesen Montag statt

Die Auslosung des Halbfinales steigt an diesem Montag ab 17 Uhr und wird per Livestream auf dem Facebook-Auftritt des Berliner Fußball-Verbands übertragen. Mit Spannung erwartet vor allem Außenseiter Sparta Lichtenberg sein Los. „Mir ist es egal, wer kommt. Das wichtigste ist, dass wir bei uns spielen können“, wünscht sich Trainer Kostic allen voran ein Heimspiel.

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