Champions League

Klopp: „Die ganze Welt hat hier Liverpools Herz gehört“

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Jürgen Klopp (r) und seiner verletzter Star Mohamed Salah bejubeln den Finaleinzug.

Jürgen Klopp (r) und seiner verletzter Star Mohamed Salah bejubeln den Finaleinzug.

Foto: Peter Byrne / dpa

Liverpool schlägt Barca 4:0, das ganze Stadion singt. Hier sagt Jürgen Klopp, warum er diesen Abend niemals im Leben vergessen wird.

Nach dem Ausscheiden von Marc-André ter Stegen mit dem FC Barcelona wird erstmals seit 2011 kein deutscher Fußball-Nationalspieler im Finale der Champions League spielen. Dafür aber ein deutscher Trainer: Jürgen Klopp. Aber nach dem 4:0-Sieg seines FC Liverpool, mit dem man die 0:3-Pleite vom Hinspiel ausbügelte, erlebte auch er Ungewöhnliches. Erst sangen die Fans vor seiner Mannschaft das berühmte Lied „You ‘ll never walk alone“, dafür spendeten dann sogar die Barca-Anhänger Applaus. Friedlich wurden dann über Stadioneck Trikots getauscht, während John Lennons berühmter Friedenssong „Imagine“ abgespielt wurde. Gänsehaut pur, solche Abende machen den Fußball erst groß. Meint auch Klopp

Jürgen Klopp, es war eine magische Nacht in Anfield. Wie haben Sie ihrer Mannschaft den Glauben vermittelt?

Jürgen Klopp: Ich habe den Jungs vor dem Spiel gesagt: Normalerweise ist es unmöglich, aber weil ihr es seid, haben wir eine Chance. Die Spieler sind Mentalitäts-Giganten. Es war ein sehr spezieller Abend. Diese Mischung aus großem Herz und fußballerischem Können, es war einfach unglaublich. Ich habe Spieler auf dem Platz gehabt, die haben geweint. Das haut dich um.

Haben Sie noch ans Weiterkommen geglaubt?

Nach der langen Saison, den vielen Spielen, den Verletzungen, die wir derzeit haben - es wird nicht viele Leute gegeben haben, die einen Penny auf uns gewettet haben. Dann rauszugehen und solch eine Leistung auf den Platz zu bringen, ist unglaublich. Ich bin sehr stolz, der Trainer dieser Mannschaft zu sein. Was sie geleistet hat, ist so speziell. Ich werde diesen Abend niemals vergessen, das ist zu einhundert Prozent sicher.

Glauben Sie, dass das Resultat in einem leeren Stadion möglich gewesen wäre?

Nein. Dieser Klub lebt Emotionen und Leidenschaft, in ihm schlägt ein großes Herz, heute hat es wie verrückt geschlagen. Man hat es vermutlich auf der ganzen Welt gehört.

War der kuriose Eckball vor dem Tor zum 4:0 einstudiert?

Wir wollten schnelle Standardsituationen, aber das ging zu schnell für mich. Es war ein genialer Moment von Trent Alexander-Arnold. Wow! Was ein Kerl! Ich habe den Ball im Netz gesehen und hatte keine Ahnung, wer die Ecke getreten oder getroffen hat.

Sie stehen nun zum zweiten Mal in Folge im Finale der Champions League. Welche Rolle spielt die Niederlage aus dem Vorjahr?

Wir haben nach dem letzten Jahr gesagt, dass wir das so nicht stehen lasen können. Jetzt kriegen wir eine neue Chance. Die wollen wir nutzen.

( sid/rh )