Bundesliga

Timo Werner stoppt Gladbachs Höhenflug

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Marian Lask
Leipzigs Spieler Timo Werner (l) im Duell mit Gladbachs Nico Elvedi.

Leipzigs Spieler Timo Werner (l) im Duell mit Gladbachs Nico Elvedi.

Beim 2:0 gelingt Timo Werner der vierte Doppelschlag dieser Saison. Leipzig zieht wieder an Bayern vorbei.

ony Jantschke wusste nicht recht, wie er das gerade Erlebte einordnen sollte. „Wir haben Leipzig in der ersten Halbzeit eigentlich ganz gut im Griff gehabt“, sagte der Abwehrspieler von Borussia Mönchengladbach, „aber wir haben wieder ein frühes Gegentor kassiert, und dann bekommen wir einen Konter, obwohl wir auf Ballbesitz spielen wollten. Das war naiv.“

Naivität konnte man den „Fohlen“ durchaus vorwerfen in dieser packenden, teilweise wilden Partie bei RB Leipzig, die sie 0:2 (0:2) verloren. Weil sie es zwar schafften, durch ansehnliche Kombinationen ihren Teil dazu beizutragen, dass die 41.939 Zuschauer in manchen Phasen fast minütlich von ihren Sitzen aufsprangen. Weil sie es aber nicht schafften, den Leipziger Tempo-Fußball aufzuhalten. Vor allem Doppeltorschütze Timo Werner (3., 45.+1) rannte ihnen immer wieder davon. Ihm gelang sein vierter Doppelpack in dieser Saison. „Die liegen mir irgendwie. Vor allem haben die Tore drei Punkte gebracht. Es war eine Top-Teamleistung, nur so kann man den Tabellenzweiten besiegen“, sagte der Nationalspieler. Sein Trainer Ralf Rangnick ergänzte: „Nicht nur seine Tore waren entscheidend. Wie er gegen den Ball gearbeitet hat, hat mir gefallen. So wünsche ich ihn mir in den nächsten Wochen noch öfter.“

„Wir haben verdient verloren“, meinte sein Kollege Dieter Hecking. Wodurch die Gladbacher mit 26 Punkten zwar Tabellenzweiter bleiben, nun aber schon sieben Zähler Rückstand auf Spitzenreiter Borussia Dortmund haben. Leipzig zieht durch den Erfolg wieder am FC Bayern vorbei. „Wir brauchen uns nicht mit dem BVB zu vergleichen. Sie sind im Moment die beste Mannschaft“, sagte Hecking.

In jedem Fall verdeutlichte die Partie, was seiner Mannschaft noch fehlt, um so ein Spitzenspiel wie an diesem Nachmittag für sich zu entscheiden. „Wir haben gesehen, woran wir arbeiten müssen“, erklärte Hecking. Erstens: frühe Gegentore abstellen. Zweitens: keine leichtfertigen Ballverluste produzieren.

Zunächst verschlief die Borussia wieder mal die Anfangsphase. Schon beim 4:1-Erfolg vergangene Woche gegen Hannover 96 kassierte die Elf einen frühen Gegentreffer. Kurz vor der Pause vertändelte Michael Lang dann den Ball, wodurch die Leipziger wie eine Lawine losrollten. Werner und Yussuf Poulsen überrannten die Abwehr inklusive Torhüter Yann Sommer, so dass Werner nur noch ins leere Tor einschieben musste. Ansonsten mischten die Gladbacher mit, hätten selbst treffen und jubeln können. Aber Florian Neuhaus (12.) und zweimal Lars Stindl (21., 32.) scheiterten am starken Leipziger Torhüter Peter Gulacsi.