Als es vollbracht war, legte Claus-Dieter Wollitz ungeahnte Sprintqualitäten auf den Rasen des Stadions der Freundschaft. Laut jubelnd stürmte der Trainer von Energie Cottbus auf seine Spieler zu, um nach einem 0:0 gegen Weiche Flensburg die Rückkehr in die Dritte Liga zu feiern. Als man die Stadiontore öffnete, um die feiernden Fans in den Innenraum zu lassen, war es erneut Wollitz, der sich im Vollsprint gerade noch vor den jubelnden Massen in Sicherheit bringen konnte.
Der Rest war eine Party in Rot-Weiß, nach einem Spiel, über das man schnell den Mantel des Schweigens legen sollte. Die Flensburger erwiesen sich vor 20.063 Zuschauern als zu harmlos, um dem Cottbuser Vorsprung nach dem 3:2 im Hinspiel doch noch gefährlich werden zu können. Die Lausitzer wiederum konnten zu keiner Zeit belegen, warum sie derart souverän, nämlich mit 31 Punkten Vorsprung, Meister der Regionalliga Nordost geworden waren.
Mittendrin im Cottbuser-Jubeltaumel: Torsten Mattuschka. Der Ex-Unioner stand vor zwei Jahren selbst noch für Energie auf dem Rasen, als der Klub mit dem Abstieg in die vierte Liga seine dunkelste Stunde erlebte. Nun freute er sich auch aus einem anderen Grund, denn durch den Cottbuser Aufstieg hat Mattuschkas derzeitiger Klub, die VSG Altglienicke, den Klassenerhalt in der Regionalliga geschafft. „Für Cottbus stand sicher mehr auf dem Spiel als für uns“, sagte der VSG-Coach, „aber die Fans haben es verdient, wenn man sieht, was hier heute los ist. Wollitz hat eine überragende Arbeit geleistet.“
Auch 1860 München ist zurück, Spielabbruch in Mannheim
Ähnliche Szenen spielten sich auch im Grünwalder Stadion in München ab, wo der TSV 1860 den Aufstieg mit einem 2:2 (0:1) gegen den 1. FC Saarbrücken perfekt machte. Die „Löwen“ hatten durch ein Eigentor von Jan Mauersberger (33.) und Saarbrückens Sebastian Jacob (57.) bereits 0:2 zurückgelegen. Doch Sascha Mölders, Doppeltorschütze im Hinspiel (3:2), per Foulelfmeter (66.) sowie Simon Seferings (83.) erlösten 1860.
Die Partie Waldhof Mannheim gegen KFC Uerdingen (Hinspiel 0:1) endete in einem Skandal. Beim Stand von 1:2 musste Schiedsrichter Patrick Ittrich die Partie in der 82. Minute erst unter- und 22 Minuten später abbrechen, weil aus dem Mannheimer Fanblock Böller und Bengalos auf den Rasen flogen. Selbst Waldhof-Trainer Bernhard Trares konnte die Meute nicht beruhigen, die Böller sogar in seine Richtung warfen. Der Aufsteiger hier heißt Uerdingen.