Champions League

Mönchengladbach ist endlich mal kein Favorit

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Andreas Morbach
 Da sah die Welt noch gut aus: Thorgan Hazard (M.) trifft gegen Freiburg zum 1:0. Gladbach verlor aber noch 1:3

Da sah die Welt noch gut aus: Thorgan Hazard (M.) trifft gegen Freiburg zum 1:0. Gladbach verlor aber noch 1:3

Foto: Michael Kienzler / Bongarts/Getty Images

Die Borussia freut sich vor dem Spiel bei Manchester City über ihre Außenseiterrolle. Doch City-Coach Guardiola zeigt großen Respekt.

Mönchengladbach.  Das Gute gleich zu Beginn: Borussia Mönchengladbach wird am heutigen Dienstag nicht Favorit sein. Wenn das Team von Trainer André Schubert zum Auftakt der Champions League bei Manchester City antritt (20.45 Uhr/Sky), lässt sich prima der Underdog-Modus einschalten.

Und dass der funktionieren kann, erlebten die Fohlen am Sonnabend in der Bundesliga bei der überraschenden 1:3-Pleite gegen Freiburg. Da hätte man erkannt, „nur Fußballspielen reicht nicht. Man muss auch kratzen und beißen“, sagte Sportchef Max Eberl. Die Partie gegen Manchester mit dem neuen Trainer Pep Guardiola sei nun ein „Highlight, das wir genießen wollen“.

Bis ins Halbfinale schaffte es Manchester City in der vergangenen Saison unter Trainer Manuel Pellegrini. Am Wochenende aber meinte Pellegrinis Nachfolger Guardiola: „So wie wir momentan spielen, sind wir nicht in der Lage, mit den besten Klubs in Europa mitzuhalten.“

Guardiola: „Für uns ist das Spiel ein Finale“

Seine Mannschaft hatte da gerade das Stadtderby bei Manchester United 2:1 gewonnen, führt nach vier Siegen aus vier Spielen die englische Liga an. Doch Guardiola dachte bereits an Dienstagabend und betonte: „Für uns ist das Spiel ein Finale.“ Schließlich betrachtet er seinen Hausklub FC Barcelona als unerreichbare Größe in der Gruppe C. „Niemand spielt besser als Barcelona“, findet der Katalane.

Guardiola spuken zudem die letzten vier sieglosen Bundesliga-Duelle gegen die Borussia mit den Bayern im Kopf herum. Er sei auch wegen dieses Gegners beunruhigt, erklärte Guardiola nach der Auslosung. Am Montag bei der Pressekonferenz lobte der Spanier gar: Gladbach sei „eine der besten Mannschaften Europas. Wenn wir sie spielen lassen, zeigen sie reichlich Qualitäten.“

Gladbach löst also einen leicht nervösen Reflex aus bei dem Mann, der unter anderem dafür sorgte, dass Anfang Juni erst Ilkay Gündogan (Dortmund) und auch Leroy Sané (Schalke) Verträge bei Manchester City unterzeichneten. Beim Sieg über Manchester United vermisste der Coach zuletzt die Durchschlagskraft im Angriff – ein Problem, das am Wochenende auch die Gladbacher hatten. Allerdings in stark potenzierter Form. Deren zuvor so hochgelobte Offensive um den Brasilianer Raffael enttäuschte in Freiburg.

Bayerns Ancelotti will gegen Rostow rotieren

Schon im Vorjahr traf Schuberts Team in der Gruppenphase auf die Citizens, zahlte bei den 1:2- und 2:4-Niederlagen aber Lehrgeld. Diesmal ist Guardiolas mit 212 Millionen Euro verstärktes Ensemble noch gefährlicher. Aber Eberl sagt: „Bei aller vermeintlichen Übermacht des Gegners – wir sind in Manchester nicht chancenlos.“

Viel deutlicher ist die Favoritenrolle beim zweiten deutschen Starter in der Königsklasse am Dienstag: Der FC Bayern empfängt den FK Rostow (20.45 Uhr/Sky). Trainer Carlo Ancelotti will gegen die Russen auf einigen Positionen rotieren lassen.

Chancen auf einen Startelfeinsatz haben besonders Joshua Kimmich, Arturo Vidal und Douglas Costa, die beim 2:0 auf Schalke am Freitag zunächst noch draußen saßen.