München. Wahrscheinlich würden die Bayern ohne Thomas Müller immer noch gegen Darmstadt 98 anrennen und Chance um Chance vergeben. Viel schlimmer: Der Bundesliga wäre um ein Traumtor des Weltmeisters ärmer. Im Fallen, mit dem Rücken zum Tor und mit dem entscheidenden Impuls aus dem Fußgelenk heraus, schaufelte Müller den Ball zur Führung ins Netz.
Der Weg zum 3:1 (0:1) gegen den Aufsteiger war bereitet. „Es hat sich gut angefühlt. Das war der Situation geschuldet, ich muss den Ball irgendwie in Richtung Tor bugsieren“, kommentierte der 26-Jährige seinen 17. Saisontreffer: „Ich will meine schönen Tore aber nicht zu hoch hängen. Ein hässliches hat den gleichen Wert.“
Bann gebrochen
Müller war es auch, der mit dem 1:1 kurz nach der Pause (49.) den Bann gegen aufopferungsvoll kämpfende Darmstädter brach, die durch einen Kopfball des Ex-Herthaners Sandro Wagner (26.) sogar geführt hatten. Nach Müllers Traumtor (71.) machte Robert Lewandowski mit seinem 22. Treffer (84.) den Sieg perfekt.
Es war dennoch eine mäßige Generalprobe für das Achtelfinal-Hinspiel der Champions League gegen Juventus Turin am Dienstag.
Innenverteidigung verbesserungswürdig
Die Chancenverwertung war unzureichend, und die Abstimmung in der Innenverteidigung zwischen Joshua Kimmich und Serdar Tasci, der sein Bayern-Debüt feierte, ist verbesserungswürdig. Sie ermöglichte das erste Kopfball-Tor gegen Manuel Neuer durch Wagner.
Dass Turin mit Alvaro Morata einen ähnlichen Stürmertyp besitzt wie Darmstadt, lässt den Doppeltorschützen unbeeindruckt. „Das heißt ja noch lange nicht, dass Turin am Dienstag auch ein Kopfballtor gelingt“, sagte Müller. Was würden die Bayern nur ohne ihn machen?