Berlin. Die Füchse drohen das Final Four in der European League zu verpassen. Geschäftsführer Hanning kritisiert Einstellung der Profis.

Am Tag nach dem bitteren Rückschlag der Füchse in der European League konnte deren Geschäftsführer Bob Hanning schon wieder kurz lächeln. Wurde neben Berlins Routinier Paul Drux (28) doch auch Max Beneke von Bundestrainer Alfred Gislason für die kommende Maßnahme des Deutschen Handballbundes nominiert. Der 19-Jährige hat damit gute Chancen, sein Debüt in der A-Nationalmannschaft zu geben.

Der Linkshänder des VfL Potsdam ist der erste Spieler in der über 30-jährigen Vereinsgeschichte, dem der Sprung in die Nationalmannschaft gelingt. Für Hanning, der den Zweitliga-Klub trainiert, aber auch keine große Überraschung: „Max’ Entwicklung der letzten Monate ist rasant, und einen Spielertyp wie ihn hat die deutsche Nationalmannschaft nicht, sodass es eine folgerichtige Entscheidung ist.“ Die DHB-Auswahl trifft im Rahmen des Euro Cups Ende April in Kristianstad auf Europameister Schweden sowie drei Tage später in Berlin auf Spanien.

Füchse Berlin stehen im Rückspiel stark unter Druck

Die große Enttäuschung vom Vorabend konnte die Nominierung Benekes freilich nicht wettmachen. Zu tief saßen Ärger und Frust nach dem ernüchternden 33:37 am Dienstag beim Schweizer Meister Kadetten Schaffhausen. „Das war von Anfang bis Ende zu wenig“, schimpfte Hanning, der nun die großen Ziele – das Erreichen des Final Four Ende Mai in Flensburg und der Gewinn des Titels in Gefahr sieht.

Noch können die Berliner am kommenden Dienstag im Rückspiel in der Max-Schmeling-Halle (18.45 Uhr, DAZN) den Patzer wieder korrigieren, doch bedarf es dafür einer erheblichen Leistungssteigerung. Vor allem mit der Einstellung haderte Hanning. „Keine Bereitschaft in der Abwehr sich gegenseitig zu helfen und gemeinsam das Ziel Final Four anzugehen“, sagte er.

Füchse-Boss Hanning kritisiert Körpersprache der Profis

Nach einem soliden Start verlor der Tabellenzweite der Bundesliga mehr und mehr den Faden. Schon seit Wochen haben die Berliner Defensivprobleme. In Schaffhausen fanden sie ihren vorläufigen Höhepunkt. „37 Tore auswärts ist natürlich viel zu viel und eine sehr schwache Abwehrleistung von uns“, sagte Trainer Jaron Siewert.

Und Geschäftsführer Hanning machte aus seinem Groll keinen Hehl. „Ich bin maßlos enttäuscht über die Körpersprache. Wir waren emotional Schaffhausen eine ganze Liga unterlegen“, sagte der Manager und kündigte Gesprächsbedarf an: „Die Abschlussschwäche ist in der Form nicht zu akzeptieren. Bei dem, worum es gegangen ist und was wir auf die Platte gebracht haben, war das nicht in Ordnung, da wird eine Nachbearbeitung folgen.“

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