Füchse Berlin

Füchse Berlin erleben in Minden einen doppelten Schock

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Inga Böddeling
Valter Chrintz könnte den Füchsen Berlin lange fehlen, nachdem er sich in Minden am rechten Knie verletzte.

Valter Chrintz könnte den Füchsen Berlin lange fehlen, nachdem er sich in Minden am rechten Knie verletzte.

Foto: Eibner-Pressefoto / Jan Strohdiek / picture alliance / Eibner-Pressefoto

Erst verletzt sich Valter Chrintz vermutlich schwer, dann kassieren die Füchse Berlin eine herbe Pleite bei Schlusslicht Minden.

Berlin.  Der Schock saß tief bei den Füchsen Berlin. 40 Minuten waren am Sonntag gegen GWD Minden gespielt, als Valter Chrintz mit einem lauten Schrei zu Bogen ging. Der Rechtsaußen des Berliner Handball-Bundesligisten fasste sich ans rechte Knie, verzog das Gesicht schmerzverzerrt und wurde wenig später vom Feld getragen.

„Das tut mir persönlich extrem leid. Es ist ein schwerer Verlust, Valter ist ein wichtiger Bestandteil der Mannschaft. Wenn du einen Spieler so verlierst, tut das weh“, erklärte ein sichtlich angefasster Jaron Siewert.

Füchse Berlin mit der ersten Liga-Niederlage der Saison

Nach der mutmaßlich schweren Verletzung des jungen Schweden, der am Montag weitergehend untersucht wird, lief für die Füchse überhaupt nichts mehr zusammen. Und so nutzte Tabellenschlusslicht Minden die Schockstarre der Gäste und fügte dem Ligaprimus aus Berlin eine empfindliche 27:32 (15:11)-Niederlage zu – die erste in dieser Bundesliga-Saison. Für GWD wiederum waren es die ersten Punkte in dieser Spielzeit.

„Es ist einfach bitter – die Niederlage und die Verletzung von Valter“, so Siewert. „Nach der Verletzungspause haben wir den Kopf verloren. Aber das soll keine Ausrede sein, wir müssen da konzentriert bleiben und das fokussiert zu Ende spielen. Dass wir so viele technische Fehler machen und in der Abwehr keinen Zugriff mehr haben, darf uns nicht passieren.“

Füchse-Routinier Lindberg sieht die Rote Karte

Dabei hatte erst alles nach dem nächsten Erfolg der Berliner ausgesehen. Eine ausgeglichene Anfangsphase drehten die Füchse kurz vor der Pause zu ihren Gunsten. Mit 15:11 ging es in die Kabine, eine Führung, die bis zur besagten 41. Minute Bestand hatte.

Nach Chrintz’ Aus schickte Trainer Siewert dann die Youngster Nils Lichtlein (21) und Tim Freihöfer (21) auf Rechtsaußen ins Rennen, weil Hans Lindberg nicht mehr zur Verfügung stand. Der 41 Jahre alte Routinier hatte in der ersten Halbzeit nach einem Kopftreffer die Rote Karte gesehen (23.) – eine harte Entscheidung, die am Ende fast Nebensache war.

Füchse Berlin bleiben Tabellenführer

In der Analyse aber dürfe die Verletzung von Chrintz keine Rolle spielen, wie Sportvorstand Stefan Kretzschmar unzufrieden anmerkte. „Dieses Fehlerfestival, das wir da heute gezeigt haben, ist genau das, wovor wir immer warnen“, sagte Kretzschmar. „Wir haben den Sieg einfach weggeworfen. Das war ein herber Rückschlag für uns.“

Kleines Trostpflaster: Die Tabellenführung behielten die Füchse, weil die Rhein-Neckar Löwen am Sonntag nicht vom Ausrutscher der Berliner profitieren konnten (37:40 gegen Hamburg).

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