Berlin. Der Montag war nicht unbedingt der Tag der Füchse Berlin. Nach dem Verletzungs-Drama um Simon Ernst kassierte auch Torhüter Silvio Heinevetter einen herben Dämpfer. Der 34-Jährige wurde von Bundestrainer Christian Prokop nicht für die beiden Handball-Länderspiele gegen Kroatien (23. und 26. Oktober) nominiert.
„Die Leistungsstärke war ausschlaggebend für die Nominierung“, begründete Prokop seine Entscheidung. „Bei Silvio war Enttäuschung zu spüren, weil er sich bei der Nationalmannschaft immer wohlfühlt.“ Stattdessen setzt der Bundestrainer im Tor auf Andreas Wolff (KS Vive Kielce) und Dario Quenstedt (THW Kiel).
Heinevetter ist mit 192 Länderspielen der mit Abstand erfahrenste Akteur. Bei den Füchsen aber ist der Keeper in dieser Saison nicht mehr die gesetzte Nummer eins, musste den Großteil der Spielzeit an Zugang Dejan Milosavljev abgeben. Für Heinevetter auch deshalb bitter, weil die beiden Testspiele gegen Kroatien bereits „eine entscheidende Woche“ mit Blick auf die anstehende Europameisterschaft (10. bis 26. Januar 2020 in Österreich, Schweden und Norwegen) sind.
Drux und Wiede sind als Spielmacher gefragt
Prokop aber betonte, dass die aktuelle Nominierung noch keine endgültige Entscheidung ist. „Alles ist immer möglich. Wir haben vier Torhüter, die in der engeren Auswahl für Turniere stehen“, sagte Prokop. Die Tür stehe „in beide Richtungen weiterhin offen“.
Mit von der Partie sind aber auf jeden Fall zwei andere Berliner. Fabian Wiede und Paul Drux werden im Rückraum der deutschen Nationalmannschaft als kreative Spielmacher gefragt sein und gelten auch für die EM als gesetzte Kräfte – insofern sie fit und gesund bleiben.