Gummersbach. Silvio Heinevetter schrie seine Vorderleute an. Die eben gezeigte Doppelparade des Torhüters der Füchse Berlin, sie sollte doch endlich die Initialzündung sein, die der Handball-Bundesligist in der zweiten Halbzeit so dringend brauchte. Denn den 29:20 (19:10)-Sieg beim VfL Gummersbach hatten sich die Füchse am Donnerstagabend schon in Hälfte eins verdient.
„Wir haben in der ersten Halbzeit echt gut gespielt, viele einfache Tore gemacht und dadurch ordentlich Rückenwind bekommen“, sagte Füchse-Rückraumspieler Paul Drux. Der 23-Jährige hatte genau wie Christoph Reißky nach überstandener Verletzung in Gummersbach sein Comeback gefeiert. Auch der zuletzt angeschlagene Frederik Simak (Bluterguss in der Schulter) konnte überraschend voll mitmischen.
Und den Füchsen war von Beginn an anzusehen, wie sie diese personelle Verstärkung beflügelte. Die Abwehr stand sicher, Torhüter Heinevetter parierte bereits in WM-Form (insgesamt 17 Paraden) und im Angriff entstand mit ansehnlichen Zuspielen am Kreis ein Tor nach dem nächsten. Schon nach acht Minuten führten die Berliner mit fünf Treffern Vorsprung (7:2). Trainer Velimir Petkovic gönnte sogar seinen Leistungsträgern wie Jacob Holm und Fabian Wiede die ein oder andere Verschnaufpause.
Doch so furios die Berliner in der ersten Halbzeit aufgespielt hatten, so schwer taten sie sich in der zweiten. Erst ein Siebenmeter in der 37. Minute (Lindberg) brachte den Füchsen das erste Tor in Durchgang zwei. Davor hatte Gummersbach auf 19:15 verkürzen können. Dann sah Kreisläufer Mijajlo Marsenic nach einem Griff in das Gesicht seines Gegenspielers auch noch die Rote Karte (44.). „Wir sind in der zweiten Halbzeit total eingebrochen. Aber wir haben dann die Kurve gekriegt und am Ende verdient gewonnen“, sagte Drux. Wieder einmal dank Kapitän Hans Lindberg. Der Däne war mit elf Treffern erneut bester Werfer der Berliner, die mit dem Sieg auf den fünften Tabellenplatz kletterten.
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