Eisbären Berlin

Eisbären Berlin: Fehlstart statt Neubeginn

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Marcel Stein
Mit dem 0:1 des Ex-Berliners Kristopher Foucault (l.) begann das Unglück der Eisbären Berlin.

Mit dem 0:1 des Ex-Berliners Kristopher Foucault (l.) begann das Unglück der Eisbären Berlin.

Foto: Juergen Engler / picture alliance / nordphoto GmbH / Engler

Die Eisbären Berlin enttäuschen erneut und verlieren die erste Partie nach der Länderspielpause gegen die Iserlohn Roosters mit 2:4.

Berlin.  Es sagt sich immer alles so leicht. Die Vergangenheit verdrängen, noch einmal neu beginnen. Wenn es schlecht läuft, will man genau das. Doch die Kurve tatsächlich zu bekommen, erfordert weit mehr als mutige Worte. So machte sich am Ende auf den Rängen doch wieder nur die Enttäuschung breit, die zum steten Begleiter der Eisbären Berlin in dieser Saison geworden ist. Der Titelverteidiger der Deutschen Eishockey Liga (DEL) hat avisierten Neustart nach der Länderspielpause vermasselt. Mit 2:4 (0:2, 1:1, 1:1) unterlag der EHC den Iserlohn Roosters.

Der Anfang gegen Iserlohn war nur eine Fortsetzung von dem, was man schon kannte aus dieser Saison. Zumindest im Großen und Ganzen. Sicher hatten die Eisbären einige Phasen, in denen man ihnen Biss im Zweikampf, etwas Wut in den Aktionen und den Willen, alles zu ändern, nicht absprechen konnte. Doch auffällig war einmal mehr, dass es in der Rückwärtsbewegung mächtig hakt. Den ersten Torschuss der Gäste konnte Kris Foucault gleich im Netz versenken, weil drei Berliner zwar um ihn herumstanden, ihn aber nicht am Schuss hinderten (6.).

Die Eisbären haben weiter defensiv große Probleme

Ganz gewiss war das nicht, was Trainer Serge Aubin gemeint hatte, als vor dem Beginn des zweiten Drittels der Hauptrunde davon sprach, dass die Abwehrarbeit nun mit besonderer Aufmerksamkeit verrichtet werden müsse. Zusammen im Team. Immerhin nach vorn klappte es einigermaßen, nach dem Lattenschuss von Leonhard Pföderl (12.) drängten die Berliner gemeinschaftlich auf den Ausgleich, angetrieben von den Fans. Stattdessen brachte die nächste halbgare Defensivaktion aber das 0:2 durch Ryan O’Connor, der nicht attackiert wurde (17.).

Von einer richtig guten Trainingswoche hatten die Berliner vor der Partie geschwärmt, von der nötigen Zeit, die Fehler auszumerzen. Doch das wirkte vor dem Start des zweiten Drittels schon wieder weit weg. „Unglücklich“ nannte Stürmer Bennet Roßmy den Auftakt, der doch so viel besser werden sollte. Iserlohn musste nicht viel mehr tun, als auf Konter zu warten. Die Berliner taten ihnen den Gefallen, diese zu gestatten. Oder standen einfach zu weit weg von den Gegenspielern. Wie beim 0:3 durch Kaspars Daugavins (26.).

Hördler und Melchiori treffen für die Eisbären

Spätestens in diesem Moment führte viele der 10.138 Besucher in der Mercedes-Benz Arena die Erinnerung drei Wochen zurück, als die Roosters ebenfalls in Berlin gastierten. Beim 1:6 bescherten sie den Eisbären den bisherigen Tiefpunkt der Saison. Seitdem sind sie am EHC in der Tabelle vorbeigezogen auf Rang zwölf. Der ist für die Berliner nun wieder ein kleines Stück weiter entfernt als zuvor. Zwar konnte Kapitän Frank Hördler im Nachsetzen nur 37 Sekunden nach dem dritten Gegentor das 1:3 erzielen. Doch das Spiel des Meister bekam nicht den Schwung, den die Pause hätte bringen sollen.

Stattdessen blieb vieles wie so oft Stückwerk, man mühte sich, kam aber kaum voran. Die größeren Chancen verbuchte der Gegner, nicht der Meister der vergangen beiden Jahre. Dennoch traf Julian Melchiori zum 2:3 (46.), aber Casey Bailey auch zum 2:4 (55.). „Wir müssen uns das Glück wieder hart erarbeiten“, erkannte Verteidiger Marco Nowak. Sehr hart. Denn die Probleme, die man vergessen machen wollte, sind schon zurück. Am Sonntag treten die Berliner in Mannheim an (14 Uhr, Magentasport), einem Team aus der Spitzengruppe, was nicht einfacher wird als der verpatze Neustart gegen den Tabellennachbarn Iserlohn.

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