Berlin. Die Eisbären Berlin verlieren auch das zweite Saisonspiel in der DEL. Gegen Wolfsburg gibt es beim 1:2 aber den ersten Punkt.

Der Start ist immer geprägt von Erwartungen, von dem, was kommen kann und möglichst soll. Manchmal ist er aber auch verbunden mit dem, was war. Erinnert daran, was geleistet wurde. Die Eisbären Berlin etwa holten sich Anfang Mai den neunten Titel in der Deutschen Eishockey Liga (DEL). Am Freitagabend gab es in der Mercedes-Benz Arena noch einmal die Bilder dazu. Eine emotionale Begleitung für den Moment, in dem das neunte Meisterbanner unter das Hallendach befördert wurde. Beim ersten Heimspiel der neuen Saison.

So ein Start bewegt, macht Lust auf mehr, auf die nächste Titelhatz. „Ich hoffe, die Zeremonie gibt uns noch einen extra Motivationsschub“, sagte Trainer Serge Aubin und bezog das vor allem auf die Partie gegen die Grizzlys Wolfsburg. Einen unangenehmen Gegner, der den Berlinern schon viele harte Kämpfe geliefert hat. So auch diesmal, vor 11.710 Zuschauern fiel die Entscheidung erst im Penaltyschießen – zuungunsten der Berliner, die 1:2 (0:0, 0:0, 1:1, 0:0, 0:1) unterlagen.

Beide Klubs warteten vor dem Duell noch auf den ersten Sieg in dieser Saison. Die Eisbären hatten am Auftakt-Wochenende in Nürnberg verloren (2:4), Wolfsburg unterlag erst vor zwei Tagen gegen Köln (2:3 n.V.), dazu mussten die Niedersachsen ein 2:5 gegen den Aufsteiger Löwen Frankfurt verkraften, die am Sonntag der nächste Kontrahent der Berliner sind – erneut daheim (14 Uhr).

Eisbären-Stürmer Pföderl wohl länger verletzt

Für die Fans keine ganz glückliche Konstellation, zumal noch häufiger Doppel-Heimwochenenden bevorstehen. Aber sie müssen wie die Eisbären die Dinge so nehmen, wie sie sind. Das gilt ebenso für Trainer Aubin. Ihm fehlen vier Profis verletzt, wobei sich wohl gerade herausstellte, dass es Nationalspieler Leonhard Pförderl offenbar schlimmer erwischt hat als zuletzt bekannt. Kürzlich stand er noch vor der Rückkehr, jüngst trainierte er aber nicht mehr. Aubin muss daher noch mehr auf junge Spieler setzen, als er es ohnehin schon tut.

Zu einem Hördler-Doppel kam es gegen Wolfsburg allerdings nicht. Eric, der 18-jährige Sohn von Kapitän Frank, der in Nürnberg sein DEL-Debüt gefeiert hatte, wurde nach Weißwasser geschickt, um in der zweiten Liga auf mehr Spielzeit zu kommen. Dafür war Bennet Roßmy zurück im EHC-Team. Der 19-jährige Angreifer weilte gerade noch in Los Angeles in einem Camp des NHL-Klubs. Zurück in Berlin hatte er die erste große Chance der Eisbären. Doch frei am Pfosten stehend vergab er (17.).

Eisbären-Zugang Barinka trifft zum Ausgleich

Es war eine der wenige klaren Gelegenheiten im ersten Drittel, das geprägt war von einem ordentlichen Aufbauspiel der Berliner. Doch im Angriffsdrittel blieb der Titelverteidiger zu unpräzise, wirkte auch unentschlossen. Die griffige Defensive der Gäste hatte damit kaum Schwierigkeiten. Etwas größer wurden die Herausforderungen im zweiten Abschnitt, die Berliner bestimmten die Partie, waren spielerisch voraus.

Doch sie konnten ihre Chancen nicht nutzen, so blieb das Spiel gegen die mit Kontern immer wieder gefährlichen Gäste offen. EHC-Torhüter Tobias Ancicka musste einige Male beherzt eingreifen. Als der Puck von der Bande zurücksprang und Jean-Christophe Beaudin schnell schaltete, war Ancicka jedoch geschlagen (50.). Die Eisbären noch nicht, Zugang Marcel Barinka vollendete die heftiger werdenden Angriffe des EHC mit dem Ausgleich (57.). Nach torloser Verlängerung entschied letztlich das Penaltyschießen, in dem nur Darren Archibald für Wolfsburg traf. Aber bei den Berlinern die Erwartungen an diese Saison keineswegs schmälerte.

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