Eigentlich weilt Ray Ferraro gerade in Tschechien. Der ehemalige NHL-Star und Vater von Eisbären-Stürmer Landon Ferraro berichtet von dort für einen kanadischen Fernsehsender von der bevorstehenden U20-WM. Am Freitag war Ferraro Senior allerdings mit einem Kollegen nach Berlin gekommen, um seinen Sohn zu treffen und nebenbei die Partie der Eisbären gegen die Adler Mannheim zu verfolgen.
Er hätte sich wohl kein besseres Spiel aussuchen können, um sich ein Bild davon zu machen, was sein Sprössling in Deutschland so treibt. Die Eisbären bezwangen den Rivalen vor 13.983 Zuschauern in der Mercedes-Benz Arena gleich mit 5:1 (1:0, 2:1, 2:0) und fügten den Adlern damit die erste Niederlage nach zuvor zehn Siegen in Folge zu. Nach dem emotionslosen Auftritt am Dienstag gegen Krefeld waren die Berliner kaum wiederzuerkennen. Trainer Serge Aubin hatte die Reihen kräftig durchgemischt und damit offenbar das richtige Rezept gefunden.
Die Berliner gingen das hohe Tempo mit und ließen sich auch von einer kuriosen Spielunterbrechung im ersten Drittel infolge eines Defekts an der Tür zur Mannheimer Spielerbank nicht aus dem Konzept bringen. Frank Hördler (7.) brachte den EHC mit einem Schuss von der blauen Linie in Führung. Die Adler reagierten giftig. „Wir wussten, dass dieses Spiel einen gewissen Play-off-Charakter haben würde“, sagte Eisbären-Stürmer Maxim Lapierre. Die Spielfreude seines Teams war auch nach dem Ausgleich durch Jan-Mikael Järvinen (22.) nur kurz getrübt.
Marcel Noebels (26.) und Sebastian Streu (34.) schossen den Tabellenvierten wieder in Front, während der zuletzt gescholtene Torhüter Sebastian Dahm auf der Gegenseite gleich mehrere hochkarätige Chancen des Titelverteidigers vereitelte. Später tanzte Noebels (53.) noch einmal die halbe Adler-Mannschaft inklusive Torwart Johan Gustafsson aus und sorgte mit seinem Treffer zum 4:1 bereits für die Vorentscheidung. Doch Landon Ferraro (54.) höchstselbst war es vorbehalten, das Familientreffen zu veredeln.