Berlin. Es krachte ein paar mal ganz ordentlich an der Bande. Mit großer Wucht schlugen die in Zweikämpfen verschlungenen Spieler in das Plexiglas. Verbissen versuchte jeder, sich den Puck nicht abnehmen zu lassen beziehungsweise ihn zu erobern. Die Intensität am Donnerstagvormittag war sehr hoch, als die Profis der Eisbären Berlin sich auf ihre nächste Partie vorbereiteten.
So ähnlich durfte man das wohl erwarten. „Das ist das, was uns in den letzten Spielen gefehlt hat, um erfolgreich zu sein“, sagt Stürmer Marcel Noebels. Die zurückliegenden Partien waren ein Hin und Her, mit dem Tiefpunkt am Dienstag beim 1:5 daheim gegen Krefeld. Leidenschaftsloses Personal hatte Trainer Serge Aubin da beklagt. Zwar musste er auch im Donnerstagstraining kurz schimpfen, aber er war insgesamt zufrieden. „Es gab viele Informationen, alle gaben gut aufgepasst“, sagt Aubin. Emotional war sein Team wieder bei der Sache.
Die Zweikämpfe sollen wieder besser werden
Ohne diese Grundvoraussetzung bräuchten die Berliner am Freitag wohl auch gar nicht erst anzutreten (19.30 Uhr, Mercedes-Benz Arena). Die Adler Mannheim kommen, das aktuell stärkste Team der Deutschen Eishockey Liga (DEL). Zehn Siege in Folge gelangen dem Titelverteidiger jüngst. Zwar trennt den Dritten und den Vierten nur ein Platz in der Tabelle, aber der Abstand beträgt schon 14 Zähler. „Sie haben einen Lauf“, so Aubin.
Deswegen hat der Kanadier seinem Team noch einmal einen Grundkurs im Spielsystem gegeben. Der dritte Stürmer war zuletzt immer zu tief in der gegnerischen Zone, was viele Konter verursachte. Das muss wieder besser klappen. Genau wie die Eins-gegen-Eins-Duelle. „Wir haben zuletzt bei vielen Sachen erwartet, dass es schon irgendwie funktioniert, ohne dafür zu arbeiten“, sagt Noebels: „Alle wissen, dass wir über die Zweikämpfe wieder ins Spiel kommen müssen. Wenn sich jeder konzentriert, sind wir ganz anders im Spiel.“
Zweimal komplett ohne Chance in Mannheim
Was gegen Mannheim passiert, wenn geschludert wird, durften die Berliner bereits zweimal erleben. Bei den Adlern verlor man 1:4 und 3:7, es waren zwei der schwächsten Darbietungen des EHC in dieser Saison. „Wir waren klar unterlegen und hätten nicht annähernd einen Punkt holen können. Da muss man zu sich selbst ehrlich sein“, findet der Stürmer. Aber nicht nur das facht die Motivation nun an. Noebels: „Nach Dienstag haben wir auch etwas gutzumachen.“ Das muss nicht gleich einen Sieg bedeuten, „aber wir sollten zumindest so auftreten, dass wir sagen können, dass wir unser Bestes gegeben haben“.
Das wäre in dieser Saison etwas Neues gegen Mannheim. „In den zwei Spielen haben wir ihnen zu sehr zugeschaut. Man muss den Gegner respektieren, aber nur bis zu einem bestimmten Punkt. Wir hatten zu viel Respekt. Jetzt ist es an der Zeit, ihnen zu zeigen, was wir können. Und dann sehen wir, ob das reicht“, sagt auch Trainer Aubin, der wieder eine Mannschaft sehen will, die an sich glaubt – und sich revanchiert.
Eisbären mit hartem Programm zum Jahreswechsel
Letzteres wäre nicht nur gegen Mannheim wichtig, die Eisbären treffen um den Jahreswechsel auf alle Klubs aus den Top Drei, gegen die bislang in sechs Partien erst ein Sieg gelang, sowie auf den Sechsten und den Achten. Ein hartes Programm. „Wir müssen zurück in die Spur finden und jetzt auch gegen Mannschaften gewinnen, die etwas schwerer zu spielen sind“, sagt Noebels. Nur wenn die Kollegen die Trainingsintensität ins Spiel übertragen, kann das auch gelingen.
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