Eishockey

Die Krise bei den Eisbären wird zum Dauerzustand

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Marcel Stein
James Sheppards (r.) Einsatz für den EHC in Wolfsburg ist ungewiss

James Sheppards (r.) Einsatz für den EHC in Wolfsburg ist ungewiss

Foto: Uwe Anspach / dpa

War lange die Einstellung ein Problem der Eisbären, ist jetzt auch Resignation zu erkennen. Sonntag spielen sie in Wolfsburg.

Berlin.  Zweieinhalb Stunden später als geplant kamen die Eisbären aufgrund des Wetters aus Mannheim zurück nach Berlin. Die ursprünglich angesetzte Eiszeit im Sportforum verpassten sie dadurch, stattdessen konnten die Spieler nur auf dem Ergometer radeln. Wie geplant läuft derzeit so gut wie nichts bei den Berlinern, wie auch das 2:6 tags zuvor beim Tabellenführer der Deutschen Eishockey Liga (DEL) illustrierte.

Die Krise wird mit der dritten Niederlage in Folge, der fünften in den vergangenen sechs Spielen, der sechsten in den neun Partien seit dem Trainerwechsel allmählich zum Dauerzustand beim Vizemeister. Die Vorzeichen sind inzwischen jedoch andere. Wie Stürmer Florian Busch sagt, lag das Abschneiden der Eisbären in den Vorwochen oft an der Einstellung. Mit „Übermut“ sei man in die Partien gegangen, der Auffassung „es wird schon von allein gehen“. Unmotiviert und überheblich agierten die Eisbären lange Zeit.

Ausweg aus Misere schwierig zu finden

Diesen Vorwurf mussten sie sich gegen Mannheim nicht gefallen lassen. Doch in der Partie zeigte sich, dass die Berliner ihr Selbstvertrauen inzwischen verspielt haben. Als mit Topscorer James Sheppard der sechste Leistungsträger verletzt ausfiel, machte sich Resignation breit. Die Mannschaft gab den Widerstand gegen die starken Adler auf. „Wir haben mit sechs U23-Spielern gespielt. Das geht für uns im Moment ein bisschen an die Substanz“, sagt Trainer Stéphane Richer. Wie es bei Sheppard nach einem Check gegen den Kopf weitergeht, wird sich erst am Sonnabend zeigen.

Der Ausweg aus der Misere scheint unter den gegebenen Umständen nur schwierig zu finden. „Wir müssen daran arbeiten, dass wir wieder mal gewinnen“, sagt Richer und klingt ratlos. Am Sonntag tritt sein Team in Wolfsburg beim Letzten an (14 Uhr, Magentasport) – auch ein Team mit vielen Problemen. Vielleicht kann das dem EHC helfen, die eigenen Schwächen zu überwinden.