Eishockey

Nur Platz zehn: Eisbären gehen die Verteidiger aus

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Philip Häfner
Jonas Müller (r.) hat sich an der Schulter verletzt.

Jonas Müller (r.) hat sich an der Schulter verletzt.

Foto: Britta Pedersen / dpa

Nach der Niederlage gegen Düsseldorf müssen die Berliner nun auch noch wochenlang auf Jonas Müller und Kai Wissmann verzichten.

Berlin.  Als der Düsseldorfer Anhang am Dienstagabend kurz vor Ende der Partie der DEG gegen die Eisbären seine Schmähgesänge anstimmte, dürfte Berlins Trainer Clément Jodoin froh gewesen sein, dass er kein Deutsch versteht. So blieb ihm die ultimative Demütigung erspart. Die 1:5-Niederlage des EHC stand längst fest, da hallte es von den Rängen: „Ihr seid nur ein Punktelieferant!“

Es war die vierte Pleite im siebten Spiel für die Berliner, die in der Tabelle der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) auf Platz zehn abrutschten. Wäre die Hauptrunde jetzt zu Ende, würden sich die Eisbären gerade noch so für das Pre-Play-off qualifizieren – viel zu wenig für die hohen Ansprüche des Hauptstadtklubs. Der Rückstand auf den weiterhin ungeschlagenen Spitzenreiter Düsseldorf beträgt bereits zehn Punkte. Gegen Schlusslicht Schwenningen ist deshalb am Freitag ein Sieg Pflicht, um nicht frühzeitig den Anschluss zu verpassen.

Strafzeiten verschaffen Düsseldorf gleich drei Treffer

Erneut kassierten die Eisbären zu viele unnötige Strafzeiten, was die DEG im Mittelabschnitt mit drei Treffern in fünf Minuten, darunter zwei Powerplay-Tore, eiskalt ausnutzte. „Diese dummen Strafen killen uns“, so Verteidiger Florian Kettemer. Exemplarisch war ein Foul von Mark Olver, der seinen Gegenspieler vor dem Düsseldorfer Tor ungestüm umriss, obwohl genug Raum gewesen wäre, die Situation anders zu lösen. „Da muss er sich cleverer verhalten“, tadelte Co-Trainer Steffen Ziesche.

So hatte es Clément Jodoin sicher nicht gemeint, als er von seiner Mannschaft zuletzt mehr Intensität forderte. „Wenn man sechsJo Strafzeiten verursacht, bringt man sich selbst aus dem Rhythmus und zusätzlich verbraucht man viel Energie“, sagte er. Das ist vor allem in der Abwehr fatal, wo die Eisbären momentan ohnehin dünn besetzt sind. Frank Hördler fehlt schon seit längerem; zudem fallen jetzt auch noch Jonas Müller (Schultereckgelenksprengung) und Kai Wissmann (Fingerfraktur) wochenlang aus. In Düsseldorf standen nur noch fünf etatmäßige Verteidiger zur Verfügung, so dass Stürmer Florian Busch hinten aushelfen musste.