Berlin. Manche Spiele brauchen Zeit, um Fahrt aufzunehmen. Sie beginnen mit einem Abtasten, mit träger Routine und nur wenigen Dingen, die wirklich begeistern. Das erste Spiel des Jahres beim EHC Eisbären gehörte genau in diese Kategorie. Gegen Schwenningen hinkten Kreativität und Elan den Ansprüchen für eine Weile etwas hinterher. Doch irgendwann änderte sich das Bild komplett, als wäre Silvester drei Tage zuvor nur das Vorspiel gewesen, zündeten die Berliner plötzlich ein Torfeuerwerk und machten dem Eishockey als schnellstem Teamsport der Welt alle Ehre. Mit drei Toren binnen 71 Sekunden entschieden sie das Spiel für sich und gewannen letztlich sicher mit 5:0 (1:0, 4:0, 0:0).
Drei Treffer für Berlin in 71 Sekunden
Nach dem unglücklichen Abschied aus dem alten Jahr mit dem 2:3 gegen Düsseldorf hat der Tabellendritte der Deutschen Eishockey Liga (DEL) also gut in das neue gefunden. Doch eine derart klare Sache war vor 9792 Zuschauern in der Mercedes-Benz Arena nicht zu erwarten gewesen, schließlich kamen die Süddeutschen als Überraschungsfünfter nach Berlin. Mit entsprechendem Respekt starteten die Eisbären in die Partie, sie agierten vorsichtig. Allerdings präsentierten sich auch die Wild Wings nicht gerade übermütig. Blake Parlett etwa wurde bei einem Vorstoß nicht angegriffen, passte zu Marcel Noebels – und der erzielte das erste Eisbären-Tor des Jahres 2018 (13.).
Trotz des Treffers plätscherte die Partie weiter dahin, immerhin aber nahm die körperliche Intensität zu. Als der Zufall ein wenig nachhalf und einen seichten Schuss von Micki DuPont durch Abfälschen zum 2:0 ins Tornetz lenkte (35.), wurde es jedoch rekordverdächtig. 17 Sekunden später traf Martin Buchwieser per Nachschuss zum 3:0, Daniel Fischbuch erzielte weitere 54 später per Penaltyschuss das 4:0 (36.). Louis-Marc Aubry ließ sich etwas mehr Zeit mit dem nächsten Treffer, markierte das 5:0 aber noch vor der zweiten Pause (40.). Die Partie war damit entschieden, es musste sich nur noch zeigen, ob die Eisbären zum zweiten Mal in dieser Saison ohne Gegentreffer bleiben würden. Es gelang, wie schon beim ersten Mal erneut gegen die Wild Wings.