Berlin. Verletzungsprobleme des EHC häufen sich gegen Iserlohn, nachdem sich Hördler und Busch abgemeldet haben. Immerhin ist Rankel wieder dabei.
Mit Großbaustellen ist es in Berlin so eine Sache. Keiner weiß, wann oder ob der Flughafen BER jemals seiner Funktion zugeführt werden kann. So richtig weiß auch niemand, wann und ob das Überzahlspiel des EHC Eisbären nach mehr als einer Saison des Darbens wieder echte Gefahr ausstrahlen wird. Das verstimmt Trainer Uwe Krupp offenbar immer mehr. Weshalb Nicholas Petersen am Donnerstag einen ordentlichen Anpfiff bekam, weil er im Powerplay-Training mal wieder den Puck zu lange hielt, anstatt ihn an seinen sich lautstark anbietenden Kollegen weiterzugeben.
So unangenehm es auch ist, mit einem Mann mehr eher einen Nach- als einen Vorteil zu haben, es wirkt sich kaum negativ auf das Spiel der Eisbären in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) aus. Es zeichnet die Berliner aus in dieser Saison, dass sie Probleme gut kompensieren können. Sie treten insgesamt als Mannschaft sehr gefestigt auf, verfügen über die drittbeste Offensive und die zweitbeste Defensive der Liga. Selbst Verletzungen werfen den Tabellendritten derzeit nicht zurück.
Alle warten auf die Pause
Denn Krupp kann nach der Kaderaufstockung im Sommer besser mit personellen Sorgen umgehen. Gegen Iserlohn am Freitag (19.30 Uhr, Mercedes-Benz Arena) fehlen neben den ohnehin maladen Stürmern Thomas Oppenheimer (Haarriss im Mittelfuß) und Louis-Marc Aubry (Fingerbruch) sowie Verteidiger Danny Richmond (Oberkörper) allerdings auch noch Angreifer Florian Busch und Abwehrspieler Frank Hördler (beide Unterkörper). Wie Oppenheimer war Hördler für den Deutschland Cup (8. bis 10. November) nominiert und wird diesen wohl ebenso verpassen. Immerhin kehrt Kapitän André Rankel nach Adduktorenproblemen zurück.
Dennoch zeigt die aktuelle Phase die Belastung in der DEL, die bedingt durch die Olympiapause einen sehr engen Spielplan konstruieren musste. Auch bei anderen Mannschaften häufen sich die Ausfälle. Krupp: „Das ist jetzt ein Wochenende, wo du durch musst. Dann können wir den Schalter umlegen.“ Auf Pause, aufgrund der Länderspielwoche. Sieben Tage gibt es ab Montag frei, mehr als sonst üblich. Und ohne den obligatorischen individuellen Trainingsplan. Erholung pur. Selbst wenn das Powerplay noch eine Baustelle ist, hat sich das Team diese Zugeständnisse verdient.