Berlin. Für den Australier sind die Spiele gegen Toulouse in der Champions League und Friedrichshafen in der Bundesliga schon richtungsweisend.
Die BR Volleys stehen vor einem Endspiel in der Champions League. Im vergangenen Jahr haben die Berliner sich selbst übertroffen und zum ersten Mal sportlich das Halbfinale der Königsklasse erreicht. Sollten sie aber an diesem Mittwoch (19.30 Uhr, Schmeling-Halle) dem französischen Klub Spacer’s Toulouse unterliegen, wird es in dieser Saison kaum mehr für den Einzug in die Gruppenphase reichen.
Noch genießt der Coach das Vertrauen des Vereins
Nur die ersten zwei Teams und die zwei besten Gruppendritten aus den fünf Pools qualifizieren sich für das Play-off der besten zwölf. Aktuell stehen die BR Volleys nach zwei Niederlagen gegen Jastrzebski Wegiel (0:3) und Zenit Kazan (1:3) punktlos mit Toulouse auf Rang drei der Gruppe C. „Wenn wir das Spiel verlieren, wird es schwer, noch weiter zu kommen“, sagt Volleys-Geschäftsführer Kaweh Niroomand.
Er hofft nun auf einen Erfolg beim ersten Champions-League-Spiel in eigener Halle, um den Aufwärtstrend nach dem 3:1-Sieg am Sonntag gegen Düren fortzuführen. Vor Weihnachten hatte Niroomand eine Besprechung anberaumt, um den stockenden Saisonstart und dessen Folgen zu thematisieren. „Ich habe allen erklärt, dass ich nicht zu einer schnellen Lösung wie Trainerrausschmiss oder Ähnlichem tendiere“, sagte er. Noch genießt der Australier Luke Reynolds sein Vertrauen.
Ein guter alter Bekannter ist wieder auf dem Markt
Die Anspannung ist dem 32-Jährigen aber anzumerken. Seine sprudelnde Lässigkeit der Anfangsphase ist einer konzentrierten Nachdenklichkeit gewichen. Er weiß, wie schnell sich das Blatt bei einem vom Erfolg verwöhnten Klub gegen den Trainer wenden kann. Gerade bekam er ein Beispiel vor Augen geführt. Vor vier Tagen wurde sein Landsmann, der ehemalige BR-Volleys-Trainer Mark Lebedew bei Jastrzebski Wegiel entlassen. Die Polen hatten zuletzt nach zwei Siegen gegen den Tabellenführer Kedzierzyn-Kozle verloren.
„So eine harte Linie wollen wir nicht fahren“, sagt Niroomand. Ob er zu seinem Wort stehe, sollten die Volleys gegen Toulouse und auch das Spitzenduell gegen Friedrichshafen verlieren, konnte er aber auch nicht klar mit einem „Ja“ beantworten. „Über Personalfragen reden wir jetzt nicht“, sagte Niroomand bemüht diplomatisch. „Wir glauben fest daran, dass dieser Monat erfolgreich für uns wird.“
Reynolds und Lebedew gemeinsam sehr erfolgreich
Und falls nicht, könnte eine Vereinigung von Lebedew und Reynolds der Plan B sein. Die beiden Männer haben ja in der vergangenen Saison in Polen und bei der australischen Nationalmannschaft zuletzt sehr erfolgreich zusammengearbeitet.