Ganz Berlin in Bewegung

Marathon: Erster Rekord schon am Sonnabend

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Erik Baumgärtel
Der Skater-Marathon führt schon Sonnabend auf schnellen Rollen durch die Stadt. Hier sind die Teilnehmer gerade am Potsdamer Platz

Der Skater-Marathon führt schon Sonnabend auf schnellen Rollen durch die Stadt. Hier sind die Teilnehmer gerade am Potsdamer Platz

Foto: Sergej Glanze / Glanze/Berliner Morgenpost

Am heutigen Sonntag findet der 45. BMW Berlin-Marathon mit über 44.000 Läufern statt. Doch schon am Vortag ist viel los.

Berlin. Für Berlin geht es heute in die heiße Laufphase des Berlin-Marathons. Über 44.300 Läufer werden an der Startlinie erwartet. Hinzu kommen im Vorfeld 180 Handbiker und Rollstuhlfahrer. 42,195 Kilometer sind für alle zurückzulegen. Womöglich kann Berlin damit bald einen weiteren Rekord für sich verbuchen. Aufgrund der extrem hohen Teilnehmerzahl könnten erstmalig über 40.000 Läufer das Ziel erreichen. Auch Topläufer aus Kenia und aller Welt werden erwartet.

Berlin Marathon die stärksten Läufer
Berlin Marathon die stärksten Läufer

Am Sonnabend waren aber erst mal die ganz Kleinen dran. Weltrekordler ist Fin Hennig, acht Jahre, natürlich noch nicht. Das hinderte ihn aber nicht, beim gestrigen Bambini-Lauf auf dem Tempelhofer Flugfeld in seiner Gruppe kräftig zu sprinten und damit den dritten Platz zu belegen. „Ich habe von Anfang an Gas gegeben und im Endspurt sogar noch einen Gang hochgeschaltet“, sagte er hinterher. Gab es doch auf einer Strecke von 200 bis 800 Metern für alle Kinder die Möglichkeit, das sportliche Talent unter Beweis zu stellen. Um 11 Uhr ging es los. Kids bis vier Jahre wurden von ihren Eltern begleitet, wobei die Kinder ausdrücklich nicht getragen werden sollten. Die kleine Schwester von Fin rannte auch mit – Annika ist fünf. „Ganz ohne Mama und Papa“, sagte sie später stolz.

Doch die Kinder waren an diesem Morgen auf dem Tempelhofer Feld nicht alleine. Neben dem Mini-Marathon registrierten sich zu diesem Zeitpunkt die Läufer des heutigen Berlin-Marathons. „Leichtes Bauchkribbeln“ hatten Jens und Nicole Schlottag aus Halberstadt. Mit breitem Grinsen verließen beide die Anmeldung, nachdem sie ihre Startnummern kassiert hatten. „Hundert Euro mussten wir insgesamt dafür zahlen. Vorher gab es ein Losverfahren, für das man sich anmelden musste, wenn man mitlaufen wollte. Dann wurde man unter Zehntausenden für den Start ausgewählt“, erzählte Jens. Er selbst laufe zum sechsten Mal mit, war Anfang dieses Jahres schon beim Marathon in Tokio dabei. Seine Frau Nicole ist zum zweiten Mal dabei. „Ich habe ihr die Anmeldung zu Weihnachten geschenkt. Für uns ist es einfach fantastisch, die Straße des 17. Juni abzulaufen. Du kommst da morgens an, überall sind Tausende Sportler und wartest auf den Startschuss.“

Höhepunkt am Sonnabend war außerdem der weltweit größte SkaterMarathon. Um genau 15.32 Uhr ertönte der Startschuss, bei dem die erste Gruppe Profiskater mit einem irren Tempo von über 42 km/h um die Siegessäule rauschten. Sechs Gruppen gab es. Gewonnen hat der Belgier Bart Swings mit einer Zeit von 57 Minuten und 58 Sekunden. Zum sechsten Mal Sieger in Folge – ein erster Rekord. Etwas langsamer ließ es dagegen Teilnehmer Ronald Kramer angehen. Konzentriert stülpte sich der 55-Jährige am Start die Knieschoner über und rückte den Helm gerade. „Seit Jahren bin ich mit dabei. Es geht mir nicht um Siege, ich mache das aus Spaß.“

Die Kleinen zeigen, wer mal ein großer Läufer wird

Und eine weitere Gruppe war in der Stadt unterwegs: Um 15 Uhr 10 nahmen die jugendlichen Läufer den Platz ein, um 4,2 Kilometer Strecke zu bewältigen. Vom Start Potsdamer Platz ging es für die unter 18-Jährigen zum Brandenburger Tor. Jugendliche, Schulklassen, ja ganze Schulen zeigten dort, was mal ganz große Läufer werden sollen.

Was für Läufer den Höhepunkt des Jahres bedeutet, heißt für Autofahrer Nerven bewahren. Weite Teile der Innenstand sind für den Autoverkehr nur stark beschränkt zugänglich. Die Marathonstrecke ist ab 7.30 bis etwa 17 Uhr gesperrt – besonders die City-West und die Gegend um das Brandenburger Tor sind davon betroffen. Die Straße des 17. Juni zwischen Brandenburger Tor und Yitzhak-Rabin-Straße bleibt bis Montagnacht gesperrt.

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