Berlin. 2016 erlebte der Deutsche Fußball Club nach 77 Jahren seine Wiederauferstehung. Jetzt wird sein Film in Berlin gezeigt.

Im Jahr 1900 einen gewissen FC Bayern München mit 8:0 besiegt, 1903 im ersten Finale um die Deutsche Meisterschaft gespielt (2:7 gegen den VfB Leipzig verloren), 1939 nach dem Einmarsch der Nationalsozialisten verboten: Der jüdisch geprägte Deutsche Fußball Club Prag hat eine bewegende Geschichte, die er am Mittwochabend in Berlin präsentiert.

Die Dokumentation „DFC: Die Legende kehrt zurück - Legenda se vraci“ erzählt in acht Kapiteln die Geschichte des Klubs von der eindrucksvollen Vergangenheit bis in die Gegenwart. 2016 wurde der DFC von einer Gruppe fußballverrückter Deutscher in Prag neu gegründet. Neben Traditionsmannschaften und historischen Projekten nimmt der Verein auch mit einer Jugendmannschaft am regulären tschechischen Spielbetrieb teil.

Achtzigminütige Dokumentation mit großen Persönlichkeiten des Klubs

Thomas Oellermann ist Vorstand für Werte und Geschichte im neuen DFC und sagt: „2021 hat der DFC seinen 125. Geburtstag gefeiert. Dazu haben wir verschiedene Dinge geplant und auch die Idee zum Film gehabt.“ In Zusammenarbeit mit der Landesversammlung der Deutschen Vereine in der Tschechischen Republik entstand dann die achtzigminütige Dokumentation.

„Wir stellen im Film auch große Persönlichkeiten des Klubs vor“, sagt Oellermann. „Der ehemalige Spieler Paul Mahrer wurde zum Beispiel von den Nazis nach Theresienstadt deportiert und spielte dort in der berühmten Ghetto-Liga.“

Auszeichnung vom „Deutschen Kulturforum östliches Europa“ am Donnerstag

Heute arbeitet der Klub vor allem mit Kindern, die nicht nur aus Deutschland und Tschechien kommen, sondern auch aus ganz anderen Ländern. Der Verein ist also ein Projekt zwischen Erinnerungskultur und moderner Völkerverständigung. „Kern des Geschäfts muss immer bleiben, dass bei uns Jungs einem Ball hinterherjagen“, sagt Oellermann.

Am Donnerstag wird der Film mit dem Förderpreis des Georg-Dehio-Kulturpreises vom „Deutschen Kulturforum östliches Europa“ ausgezeichnet. Die Dokumentation wird am Mittwoch um 18 Uhr im Bundesplatz Kino vorgeführt. Der Eintritt ist kostenlos, um eine Anmeldung per Mail unter deutsches@kulturforum.info oder telefonisch unter 0331/200980 wird aber gebeten.