Berlin. Hertha BSC reagiert auf das Debakel auf Schalke und entlässt Trainer Sandro Schwarz. Sein Nachfolger steht fest.
Es ist beschlossene Sache: Hertha BSC hat sich von Trainer Sandro Schwarz getrennt. Eine Entscheidung, die sich nach dem 2:5 beim FC Schalke 04 und dem Sturz ans Tabellenende bereits am Freitagabend angedeutet hatte.
Bis zuletzt hatten die Verantwortlichen um Präsident Kay Bernstein an Schwarz festgehalten. Trotz des schlechtesten Punkteschnitts der Liga (0,79) und ausbleibender Ergebnisse. Die positiven Ansätze, die die Mannschaft Woche für Woche zeigte, reichten, um das Vertrauen in den Trainer zu stärken.
„Wir haben nach der in der Art und Weise erschreckenden Niederlage in Gelsenkirchen die vergangenen eineinhalb Tage intensiv genutzt, um unsere Situation, auch gemeinsam mit Sandro, zu analysieren und zu bewerten“, erklärte Sportdirektor Benjamin Weber in der offiziellen Pressemitteilung des Klubs. „Wir sind dabei zu dem Entschluss gekommen, für unser Ziel ‚Klassenerhalt‘ der Mannschaft für die wenigen noch ausstehenden Spiele einen neuen Reiz zu setzen.“
Pal Dardai soll die Nachfolge antreten
Nach der katastrophalen Leistung am Freitag auf Schalke waren die Bedenken, dass der 44-Jährige den siebten Abstieg der Bundesliga-Geschichte doch noch abwenden kann, zu groß. Sechs Spieltage bleiben nun noch, um den Klassenerhalt zu schaffen.
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Wer diese Aufgabe angehen wird, stand am Sonntagmittag ebenfalls fest. Klub-Legende Pal Dardai wird übernehmen. Es ist die zweite Rückkehr von Herthas Rekordspieler, der den Hauptstadtklub von Februar 2015 bis Juni 2019 und noch einmal von Januar 2021 bis November 2021 betreute.
„Pal hat bereits zweimal gezeigt, dass er mit seiner klaren Art und seinem Plan eine Mannschaft stabilisieren und aus solchen Situationen herausführen kann. Davon sind wir auch jetzt überzeugt“, so Weber.

Damals entließ Ex-Manager Fredi Bobic den 47-Jährigen und ersetzte ihn durch Tayfun Korkut. Wenige Monate später wurde der Kontrakt des Ungarn aufgelöst – ein Vorfall, der viel verbrannte Erde hinterließ. Dass Bobic aber mittlerweile nicht mehr da ist, könnte Dardai versöhnt haben.
„Alle kennen meine Beziehung zu Hertha BSC, deshalb musste ich auch nicht lange überlegen, als der Anruf kam. Es sind noch sechs Spiele, eventuell auch noch zwei mehr, und ich werde mit dem Team alles daransetzen, dass Hertha BSC in der Bundesliga bleibt. Das wird keine einfache Aufgabe, aber ich freue mich darauf“, sagte Dardai.
Unter Schwarz stand Hertha BSC nie höher als Rang 13
Für Schwarz ist nun nach zehn Monaten in der Hauptstadt Schluss. Im Sommer war der einstige Bundesliga-Profi von Dynamo Moskau nach Berlin gekommen, sollte Hertha nach turbulenten Jahren endlich wieder in ruhigere Fahrwasser führen.
Nach dem Erstrunden-Aus im DFB-Pokal Ende Juli bei Eintracht Braunschweig (9:10 n.E.) und der Derby-Pleite beim 1. FC Union war der Fehlstart perfekt. Zu keinem Zeitpunkt der Saison stand Hertha besser da als auf Rang 13. Schwarz’ Bilanz: nur fünf Siege und sieben Remis, dafür 16 Niederlagen.