Wintersport

Loch fährt mit der Konkurrenz wieder Schlitten

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Rodel-Olympiasieger Felix Loch hatte auf der Bahn in Whistler den Durchblick.

Rodel-Olympiasieger Felix Loch hatte auf der Bahn in Whistler den Durchblick.

Foto: Jonathan Hayward / picture alliance / ASSOCIATED PRESS

Wintersport: Rodel-Olympiasieger Felix Loch feiert 50. Weltcupsieg. Vordere Plätze gab es auch für andere deutsche Athleten.

Berlin.  Nicht nur im Rodeln, sondern auch auf der Piste und in der Loipe zeigten Deutschlands Wintersportler am Sonnabend ihre Klasse.

Rodeln. Nach seinem verpatzten Saisonstart hat sich Olympiasieger Felix Loch in Whistler/Kanada seinen 50. Weltcup-Sieg geholt. „Was soll ich sagen? Es war Zeit, dass endlich die Fünf dasteht“, sagte der 33-Jährige nach seinem Jubiläumserfolg und schrieb in den sozialen Netzwerken: „50. Weltcupsieg! Ich kann’s noch gar nicht glauben!“

Vor zwölf Jahren feierte der Berchtesgadener bei den Vancouver-Spielen den ersten seiner drei Olympiasiege. „Es war ein perfekter Tag heute, mit zwei Top-Starts und zwei Top-Fahrten. Nach letzter Woche tut das schon sehr gut.“ Loch war am vergangenen Sonntag beim Auftakt in Innsbruck gestürzt und hatte sich am Oberschenkel verletzt. „Immer einmal mehr aufstehen als hinfallen“, meinte er.

Loch zeigte sich gut erholt von dem Missgeschick und setzte sich diesmal bereits nach dem ersten Lauf an die Spitze des Feldes. Dabei erzielte der Berchtesgadener in 49,798 Sekunden einen Bahnrekord. Im zweiten Lauf war er nur eine Tausendstelsekunde langsamer als der Österreicher Wolfgang Kindl und konnte so die Führung behaupten. Auf dem dritten Rang landete der Italiener Dominik Fischnaller.

Auch die deutschen Rodlerinnen schafften es in Whistler auf das Podest. Weltmeisterin Julia Taubitz aus Oberwiesenthal fuhr auf den zweiten Platz, ihre Teamkollegin Merle Fräbel wurde Dritte. Es gewann die Österreicherin Madeleine Egle.

Biathlon-Staffel fährt auf das Treppchen

Biathlon. In Hochfilzen hat sich die deutsche Männer-Staffel den zweiten Podestplatz des Winters gesichert. Trotz einer Strafrunde und fünf Nachladern reichte es für das Quartett Justus Strelow, Johannes Kühn, Roman Rees und Benedikt Doll zum dritten Platz. Der Rückstand auf Sieger Norwegen um Superstar Johannes Thingnes Bö betrug 28,6 Sekunden. Platz zwei sicherte sich nach 4 x 7,5 Kilometern Schweden.

Olympiasiegerin Denise Herrmann-Wick hat hingegen ihren zweiten Sieg deutlich verpasst. Nach dem Erfolg im Sprint musste sich die 33-Jährige in der Verfolgung über 10 Kilometer mit dem fünften Platz begnügen. Nach drei Schießfehlern lag Herrmann-Wick 42,7 Sekunden hinter der Französin Julia Simon, die nach einem Schießfehler vor der Norwegerin Ingrid Landmark Tandrevold (1/+19,6 Sekunden) und Marketa Davidova aus Tschechien (2/+28,1) gewann.

Ski alpin. Alexander Schmid hat beim Riesenslalom in Val d’Isere die zweite Podestplatzierung seiner Karriere verpasst. Der 28-Jährige vom SC Fischen, Dritter nach dem ersten Lauf, belegte einen starken sechsten Rang. In einer eigenen Liga fuhr der Schweizer Marco Odermatt. Der 25 Jahre alte Gesamtweltcup- und Olympiasieger triumphierte bei seinem dritten Saisonsieg mit 1,40 Sekunden Vorsprung vor Manuel Feller aus Österreich und Zan Kranjec aus Slowenien (2,05).

In Sestriere hat Marta Bassino beim Riesenslalom einen Heimsieg gefeiert. Die 26-jährige Italienerin setzte sich nach zwei Läufen in 2:28,89 Minuten vor der Schwedin Sara Hector (+ 0,11 Sekunden) und der Slowakin Petra Vlhova (+0,40) durch und machte ihren insgesamt sechsten Weltcup-Erfolg perfekt. US-Skistar Mikaela Shiffrin (+1,96) musste sich mit dem sechsten Platz zufrieden geben. Die DSV-Läuferinnen Andrea Filser und Jessica Hilzinger waren zuvor ausgeschieden.

Skisprung-Mixed-Team wird Dritter

Skispringen. Das deutsche Skisprung-Team hat beim ersten Mixed-Team-Wettbewerb der Saison in Titisee-Neustadt das Podest erreicht. Karl Geiger (Oberstdorf), Constantin Schmid (Oberaudorf), Katharina Althaus (Oberstdorf) und Selina Freitag (Aue) wurden auf der Hochfirstschanze im Schwarzwald Dritte.

„Mit dem dritten Platz können wir sehr zufrieden sein, wir haben echt gekämpft“, sagte Männer-Bundestrainer Stefan Horngacher. Der Sieg ging mit 985,9 Punkten deutlich an Österreich vor Norwegen (959,2). Deutschland fehlten umgerechnet knapp 18 Meter zum Sieg.

Skilanglauf. Olympiasiegerin Katharina Hennig verpasste in Beitostölen/Norwegen nur knapp ihr drittes Podest in dieser Saison. Im Klassikrennen über 10 Kilometer kam die 26 Jahre alte Oberwiesenthalerin auf den vierten Platz. „Ich bin echt glücklich. Trotz Sturz in der ersten Runde und erheblicher Probleme mit der Kälte bin ich froh, dass ich an einem nicht so optimalen Tag vorne mitlaufen kann“, sagte Hennig: „Als ich im Ziel aufgetaut bin, hatte ich schon ziemliche Schmerzen.“

Hennig fehlten 7,5 Sekunden zum Podest. Den Sieg sicherte sich die Finnin Kerttu Niskanen vor Anne Kjersti Kalvaa aus Norwegen (+12,7 Sekunden). Platz drei ging an die Schwedin Frida Karlsson (+16,5). Bei den Männern siegte der Norweger Paal Golberg und baute damit seine Führung im Gesamtweltcup aus. Bester Deutscher war Janosch Brugger (Schluchsee) auf einem starken siebten Platz.