Köln. Steffen Baumgart atmete tief durch, doch seinen Ärger über den kuriosen Torjubel von Anthony Modeste konnte der Trainer des 1. FC Köln nicht verbergen. „Es ist immer dünnes Eis im Fußball. Du darfst nicht überdrehen. Sonst kriegst du meistens, so habe ich es kennengelernt, vor die Fresse“, sagte er nach dem 3:1 (2:1) gegen Arminia Bielefeld.
Er wisse, betonte Baumgart, dass das „ein bisschen hart ausgedrückt“ sei und „mehr möchte ich dazu nicht sagen.“ Alles weitere werde er mit dem Stürmer besprechen. Dabei hätte Baumgart angesichts der 49 Punkte, die der FC mittlerweile gesammelt und damit seinen Rekord seit Einführung der Drei-Punkte-Regel egalisiert hat, durchaus glücklicher sein können.
Was war passiert? Modeste hatte kurz vor der Pause (43.) sein 17. Saisontor erzielt und den FC mit 2:1 in Führung gebracht. Dann schnappte sich der Franzose eine Tüte, die neben dem Bielefelder Tor platziert war und holte eine Packung des von ihm produzierten Kaffees hervor. Anschließend warf er den Kaffee ins Publikum, bei der Ehrenrunde nach Schlusspfiff verteilte der noch weitere Packungen.
Modeste-Aktion könnte Nachspiel haben
Der Kölner Express warf die Frage auf, ob Modeste „jetzt geröstet“ würde und titelte: „Baumgart ganz abgebrüht“. Modeste selbst kommentierte seine Aktion mit einem Augenzwinkern. Er hätte ja schlecht sein Trikot ins Publikum werfen können, also „habe ich meinen Kaffee geschenkt“.
Eine Werbeaktion, die ein Nachspiel durch den Deutschen Fußball-Bund (DFB) hat. Der Kontrollausschuss wird den umstrittenen Kaffee-Jubel von Modeste vom 1. FC Köln untersuchen. Das teilte der DFB am Sonntag mit. Untersucht wird nun wohl, ob es sich dabei um unerlaubte Werbung handelt. (sid/dpa)