Bundesliga

VAR: Berliner Referee Gräfe plädiert für Trainer-Challenge

Der Berliner Top-Schiedsrichter Manuel Gräfe.

Der Berliner Top-Schiedsrichter Manuel Gräfe.

Foto: Peter Kneffel / dpa

Der Berliner Top-Referee Manuel Gräfe plädiert im Umgang mit dem VAR für eine Trainer-Challenge. Beim DFB erntet das wenig Zuspruch.

Frankfurt/Main. Der Berliner Spitzen-Referee Manuel Gräfe hat sich laut eines Berichts der „Süddeutschen Zeitung“ (Donnerstag) für einen veränderten Umgang mit dem Video-Assistenten (VAR) ausgesprochen. Insgesamt greife der VAR in der Fußball-Bundesliga zu häufig ein, soll Gräfe am Dienstagabend auf einer Veranstaltung in Berlin gesagt haben. Stattdessen wünscht sich der 46-Jährige eine Challenge-Regel für die Trainer. Wie beim American Football sollten die Coaches das Recht bekommen, eine begrenzte Zahl von Schiedsrichter-Entscheidungen überprüfen zu lassen.

Jochen Drees, Projektleiter Videobeweis beim Deutschen Fußball-Bund (DFB), sieht diese Option allerdings skeptisch. „Emotional gesehen kann man fragen: Warum nicht?“, sagte der frühere Bundesliga-Schiedsrichter am Donnerstag in Frankfurt/Main, „aber wir alle wollen doch das Spiel so wenig wie möglich unterbrechen. Da werden die Leute noch länger auf die Folter gespannt.“

Drees spricht sich für Schiri-Ansagen im Stadion aus

Drees rechnet derzeit nicht damit, dass so etwas Einzug in den Profifußball erhält. „Das International Football Association Board hat da eine sehr strikte Haltung.“

Der ARD hatte 49-Jährige zuvor gesagt, dass er Sofort-Durchsagen der Schiedsrichter nach VAR-Entscheidungen „perspektivisch für eine gute Option“ halte. So könnten die Zuschauer besser mitgenommen werden. Allerdings sei noch unklar, inwieweit das regelgebende IFAB solche Reformen anstrebe. Bislang werden die Fans in den Bundesligen über Texttafeln auf den Videowänden über die VAR-Entscheidungen informiert.

( dpa )