Berlin. Der dreijährige Hengst startet am Donnerstag beim Preis der Deutschen Einheit und gilt als Favorit auf die 55.000 Euro Preisgeld.
Der Hauptdarsteller ließ auf sich warten, so wie es sich eben für einen echten Star gehört. Erst am Montag wurde Laccario von Trainer Andreas Wöhler für den Preis der Deutschen Einheit auf der Galopprennbahn in Hoppegarten nachgenannt, womit der Renntag kurzfristig noch einmal eine enorme Aufwertung erfuhr.
Der dreijährige Hengst geht an diesem Donnerstag (ab 12.10 Uhr) als klarer Favorit an den Start, kommt er doch als amtierender Derbysieger nach Berlin. „Das erleben wir relativ selten, dass der aktuelle Derbysieger sich die Ehre gibt“, sagt Bahnbesitzer Gerhard Schöningh. Tatsächlich war es in der Vergangenheit erst einmal der Fall, dass der Gewinner des Derbys anschließend am Einheitsfeiertag in Hoppegarten gelaufen ist: 2012 war es Pastorius, der damals auch prompt gewann.
Hoppegarten: Eduardo Pedroza gewann mit Laccario den Einheitspreis schon sechs Mal
Im Sattel von Laccario sitzt wie schon bei dessen Derbysieg erneut Eduardo Pedroza. Gemeinsam hatten sie im Juli in Hamburg triumphiert – für Pedroza war es im 17. Anlauf endlich der erste Erfolg im wichtigsten Galopprennen hierzulande. Seitdem wurde der 44-Jährige im Erfolgsquartier von Andreas Wöhler zwar als erster Stalljockey von Bauyrzhan Murzabayev abgelöst. Für den Preis der Deutschen Einheit war Pedroza dennoch die logische Wahl, schließlich hat er das mit 55.000 Euro dotierte Rennen in der Vergangenheit bereits sechs Mal gewonnen. Auch im Vorjahr landete der Publikumsliebling zusammen mit Va Bank erneut ganz vorn.
Dieses Mal zählen Itobo, Vorjahresdritter und Gewinner des diesjährigen Großen Preis der Badischen Wirtschaft in Baden-Baden, sowie Be My Sheriff zu seinen größten Konkurrenten, der im April in Hoppegarten bereits den Preis von Dahlwitz für sich entschied. Der Renntag am 3. Oktober ist allerdings noch einmal eine andere Hausnummer.
Preis der Deutschen Einheit lockt über 10.000 Zuschauer an
Von Zigarrenkönig Zino Davidoff 1991 zunächst noch als „Prix Zino Davidoff – Preis der Deutschen Einheit“ ins Leben gerufen, entwickelte sich das Rennen sofort zum größten Publikumsmagneten der Berliner Rennsaison mit stets über 10.000 Besuchern und zu einem der Top-Renntage in Deutschland.
Er steht dabei gewissermaßen exemplarisch für den Aufschwung, den die Anlage seit der Wende genommen hat. „Ohne die deutsche Einheit stünde die Bahn in Hoppegarten nicht da, wo sie heute steht“, sagt Eigentümer Schöningh. „Eine tolle Sportstätte, die bis dahin aber im Dornröschenschlaf lag, hat dadurch eine riesige Markterweiterung erlebt.“ Und ist mittlerweile eine Bühne auch für die größten Stars des Sports.