Berlin. Eddie Pedroza steht eher nicht unter dem Verdacht, das Nachtleben allzu sehr auszukosten. Selbst nach seinem jüngsten Erfolg beim Deutschen Galopper-Derby in Hamburg ließ es der in Panama geborene Jockey ruhig angehen. Nachdem es im 17. Anlauf endlich mit dem Sieg geklappt hatte, verließ Pedroza um 18:47 Uhr die Hamburger Rennbahn, setzte sich selbst ans Steuer und machte sich auf dem Weg nach Hause nach Gütersloh. Auf die Frage, wie er seinen Sieg mit Laccario beim wichtigsten deutschen Galopprennen feiern werde, meinte der 44-Jährige bloß: „Ein bisschen Fernsehen gucken.“
Auch beim Renntag der Berliner Klubszene am Freitag (17 Uhr) auf der Galopprennbahn Hoppegarten dürfte sich Pedroza daher zurückhalten. Dabei müsste er dieses Mal noch nicht einmal die Rennbahn verlassen, um ein wenig zu feiern.
Aftershowparty mit Szene-DJs
Der einzige Abendrenntag des Jahres in Hoppegarten kombiniert spannende Pferderennen mit heißen Beats. Nach dem letzten Rennen wird bis 22 Uhr zur Musik von DJs der angesagtesten Klubs der Stadt getanzt und gefeiert.
Als frischgebackener Derby-Champion ist Eddie Pedroza, der sich vor einigen Tagen auch noch den Derbysieg in Schweden sicherte, trotz seiner allgemeinen Zurückhaltung der Stargast der Veranstaltung: Der Jockey steigt gleich in fünf der acht Rennen in den Sattel. Daneben sind auch einige Pferde aus Irland, Großbritannien und Frankreich aussichtsreich am Start. Parallelen zum Berliner Nachtleben sind dabei unverkennbar.
Kein Grund zum Feiern ist der Renntag der Berliner Klubszene auch für die Tierschutzorganisation Peta. Diese kämpft schon seit Jahren gegen Pferdesport jeglicher Art und hat dabei ganz besonders den Galoppsport im Visier, weil dort laut Peta-Fachreferentin Jana Hoger ein klarer Missbrauch bei Peitschenhieben vorliegt.
Peta fordert Absage des Rennens
In diesen Tagen kommen nun auch noch die hohen Temperaturen dazu, die laut Peta eine weitere große Gefahr darstellten, um den Pferden sportliche Höchstleistungen abzuverlangen. Die Tierschützer forderten deshalb zuletzt die Absage des Renntags am Freitag sowie weiterer Pferdesportveranstaltungen. Dazu wird es jedoch nicht kommen.
Nach Angaben von Hoppegarten-Geschäftsführer Michael Wrulich wurde die Startzeit des ersten Rennens allerdings um eine Viertelstunde nach hinten verschoben, zudem würden zusätzliche Trinkstellen für die Pferde eingerichtet. „Wir haben den Vorteil, dass der Renntag ohnehin in den Abendstunden stattfindet. Aber wir haben das Thema natürlich auf dem Schirm“, betonte Wrulich.