Wenn man von einem Trainingsunfall bei den Leistungsturner hört, muss man sofort an Elisa Chirino und Ronny Ziesmer denken. Beide leben heute gelähmt in einem Rollstuhl. Insofern hat der Berliner Auswahlturner Philipp Herder riesiges Glück gehabt, als er beim Training am Barren schwer stürzt und sich eine Verletzung im Halsbereich zuzog.
Wie der nationale Turnverband mitteilte, hatte sich der Trainingssturz bereits am Montag ereignet. Bei der Untersuchung stellte sich glücklicherweise keine direkte Beeinträchtigung der Halswirbelsäule heraus. Die Verletzung erwies sich als Riss des Bandes zwischen dem vierten und fünften Halswirbel. „Ich bin sehr froh, dass nichts Schlimmeres passiert ist, denn der Sturz war nicht ohne. Ich will nun die Verletzung vernünftig auskurieren und hoffe, dass ich so bald wie möglich wieder ins Training einsteigen kann“, sagte der 26-jährige Herder nach seiner Entlassung aus dem Unfallkrankenhaus Berlin am Freitag.
Für die Europameisterschaften in Stettin hatte sich Herder nicht qualifiziert. Für die Vorbereitung auf die Weltmeisterschaften im Oktober in Stuttgart ist die Verletzung jedoch ein Rückschlag für Herder. Er muss zunächst voraussichtlich sechs bis acht Wochen pausieren. Die Verletzung wird konventionell behandelt, eine Operation ist nicht notwendig.