Berlin. Eine Verlängerung stünde unter einem ganz besonderen Licht – und das im wahrsten Sinne des Wortes. Ermitteln der BFC Dynamo und Viktoria 89 im Halbfinale des Berliner Pokals am Mittwoch (18 Uhr) nach 90 Minuten keinen Sieger, wird sich das Technische Hilfswerk (THW) einschalten müssen. Grund ist das defekte Flutlicht im Jahn-Sportpark.
Bei Dynamos jüngstem Liga-Heimspiel (1:1 gegen Meuselwitz), das ebenfalls um 18 Uhr begann, wurde es in der Schlussphase so dunkel, dass der Schiedsrichter ohne jegliche Nachspielzeit abpfiff. Um am Mittwoch bei Verlängerung oder Elfmeterschießen irreguläre Bedingungen zu vermeiden, wird das THW nun mit mobilen Scheinwerfern anrücken.
Vorweggenommenes Endspiel
Bei den beiden Klubs hätte man sich sicher etwas würdigere Umstände für die Partie gewünscht, schließlich handelt es sich beim Duell der Regionalligisten um das vorweggenommene Endspiel. Im Finale wartet entweder die klassengleiche VSG Altglienicke oder Oberligist Tennis Borussia (Partie nach Redaktionsschluss).
Sowohl für den BFC als auch für Viktoria ist der Pokal die letzte Hoffnung auf das versöhnliche Ende einer durch und durch verkorksten Saison. Seit dem Rücktritt von Trainer René Rydlewicz im Dezember hat sich Dynamo zwar einen Puffer auf die Abstiegsränge erarbeitet, doch ursprünglich wollte der Klub um den Aufstieg mitspielen.
Für beide Klubs ist der Pokal die letzte Hoffnung
Noch extremer verlief die Spielzeit für Viktoria. Nach dem Einstieg des Investors ASU (Hongkong) träumte man in Lichterfelde schon vom ganz großen Fußball. Als sich der Geldgeber dann unvermittelt zurückzog, schlitterte man kurzerhand in die Insolvenz.
In der Regionalliga wurden Viktoria deshalb neun Punkte abgezogen, das Team dümpelt im Mittelmaß umher. Auch dass Trainer Jörg Goslar am vergangenen Wochenende einen „geilen Kick“ seiner Mannschaft gesehen hatte, tröstete wenig. Bei Babelsberg 0:3 kassierte Viktoria drei Minuten vor Schluss den 1:1-Ausgleich.
Im DFB-Pokal winkt viel Geld
Umso wichtiger wäre der Berliner Pokalsieg, der zur lukrativen Teilnahme am DFB-Pokal berechtigt. In der aktuellen Saison erhielten Teilnehmer der ersten Pokal-Runde 166.000 Euro – viel Geld für einen Regionalligisten.
In den vergangenen zwei Jahren gelang Dynamo der Sprung auf die große Bühne. 2017 hieß der Final-Gegner im Berliner Pokal Viktoria. Am Ende gewann der BFC 3:1 – nach Verlängerung wohlgemerkt.